Ganz legale Fläche für Sprayer

13.8.2014, 13:00 Uhr
Ganz legale Fläche für Sprayer

© Foto: Matthias Glaser

Herangetragen worden war der Wunsch nach einer ganz legalen Graffitiwand für die Ortsjugend an die Gemeinde bei der Jugendkonferenz 2012, berichtete Kistner: „Zwar können wir nicht einfach einen McDonalds herholen, was auch immer wieder gefordert wird“, wie er schmunzelnd erklärt, doch sei es „gute Tradition in Veitsbronn, dass wir die Ergebnisse unserer Jugendkonferenz berücksichtigen, auch ohne dass dafür eine Fraktion im Gemeinderat extra einen Antrag stellen muss.“

Nachdem es an verschiedenen Stellen in der Gemeinde aber auch immer wieder zu Schmierereien gekommen war und kürzlich selbst das Rathaus nicht davon verschont blieb, hofft er, mit der legalen Sprühwand die Spraylaune zu kanalisieren, sodass die „wilden Graffiti“ abnehmen. Immerhin 10 000 Euro hatte der Gemeinderat für das Mauerprojekt im Etat zur Verfügung gestellt.

Gekostet haben die Betonelemente für die fest im Boden verankerte, zehn Meter lange und zwei Meter hohe Graffitiwand am Ende aber nur 3500 Euro. Aufgestellt haben sie Veitsbronns Bauhofmitarbeiter. „Komplett in Eigenleistung wäre es weder schneller noch billiger gegangen“, versicherten sowohl Kistner als auch Altbürgermeister Peter Lerch, über dessen Schreibtisch noch die Rechnung gelaufen war.

Viele Jugendliche ließen sich zur offiziellen Freigabe der in frischem Weiß gestrichenen Kreativmauer jedoch nicht sehen. Die Sprayer Moritz (16) und Patrick (15) vom Fürther Südstadttreff, die gekommen waren, um ihr Know-how im Workshop zur Eröffnung an Veitsbronns Jugendliche weiterzugeben, verzierten die Wand erstmal ganz alleine. Aber dafür gab’s Verständnis von den Erwachsenen: „Die kommen erst, wenn wir alten Offiziellen endlich wieder weg sind.“ Zuvor griffen Kistner, Lerch und die Jugendbeauftragte Nina Eberle selbst zur Dose und zeigten, dass auch in ihnen ein kleiner Sprayer steckt.

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