Gefragtes Graffl vorm Garagentor

30.7.2014, 06:00 Uhr
Gefragtes Graffl vorm Garagentor

© Gabi Schönfeld

Garagentrödeln wird immer beliebter. Die Vorteile liegen auf der Hand: Kein mühsames Packen und Schleppen von Kisten mit Nippes und all den anderen Dingen, die man unbedingt loswerden will und zum Wegwerfen viel zu schade sind. Stattdessen: Garage auf – Tische davor und los geht es.

Bärbel Schwab, Initiatorin des ersten Garagentrödels im Kreisnorden, inspirierte der Dechsendorfer Garagenflohmarkt. Nach dessen Besuch nahm sie sich vor, das Gleiche doch einmal zuhause zu versuchen. Jetzt sitzt sie vor ihrer Garage im Hiltmannsdorfer Pfalzwiesenweg und strahlt. „Die Geschäfte gehen außerordentlich gut“, berichtet sie.

64 Teilnehmer bei der Premiere

64 Teilnehmer in Seukendorf vom Grasweg bis zum „Baumviertel“ und in ganz Hiltmannsdorf haben sich angemeldet. Mit zwei Euro Teilnahmegebühr war man dabei. „Davon finanzieren wir die Werbung“, erklärt Bärbel Schwab.

Während sonntags normalerweise außer ein paar versprengten Spaziergängern und sportbegeisterten Joggern auf den Straßen kaum etwas los ist, herrscht am Garagentrödel-Sonntag rege Betriebsamkeit. Zu Fuß, mit dem Rad, sogar mit dem Auto kommen die Kaufwilligen. Katharina Fechner aus Nürnberg ist über die Zeitung auf die Veranstaltung aufmerksam geworden.

Eine Stunde ist sie schon zu Fuß unterwegs. „Das ist sozusagen ein Sonntagsspaziergang der anderen Art“, freut sie sich. Und fündig ist sie auch schon geworden. Ein Gartentischchen mit zwei Stühlen und vier Übertöpfe wandern von einer Familie am Jobstenholz in die Noris ab — „für gerade mal 35 Euro“, freut sich Fechner.

Hirschgeweih von 1878

In der Hofeinfahrt von Axel Kraus am Pfalzwiesenweg wird gerade um ein Hirschgeweih aus dem Jahre 1878 gefeilscht. „Das hat mein Schwiegervater zu Zeiten des Kalten Krieges einmal gegen ein Päckchen Kaffee bei einer Reise in die Hohe Tatra eingetauscht“, erzählt Kraus. Mit Kennerblick prüft der potenzielle Käufer Dieter Schickendanz die Trophäe. Man wird handelseinig.

Es ist noch nicht einmal Mittag, da haben die meisten Garagentrödler bereits einen guten Teil ihrer „Ware“ verkauft. „Wir sind sehr zufrieden mit der Akzeptanz“, sagt Initiatorin Schwab und verspricht eine Neuauflage vielleicht sogar schon im Herbst.

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