Giganten-Eier aus Großhabersdorf geben Rätsel auf

25.5.2017, 16:00 Uhr
Giganten-Eier aus Großhabersdorf geben Rätsel auf

© Fiedler

"Jedem Mann ein Ei, der brave Schweppermann kriegt zwei." Das Zitat, das Kaiser Ludwig dem Bayern zugeschrieben wird, gilt für normale Hühnereier. Wäre Ludwig von Lars Willmann beliefert worden, hätte sein Getreuer Schweppermann mit einem Ei vorliebnehmen müssen. Denn die Hühner aus dem idyllisch gelegenen Garten in Großhabersdorf liefern nahezu im Zweitagesrhythmus Eier mit einem Gewicht von 97 bis 102 Gramm.

Lars Willmann schlägt so ein Mordsei auf. Tatsächlich sind "nur" zwei Eidotter drin. "Das kommt ja häufiger vor, dass ein Huhn ein Doppelei legt", weiß Willmann aus langjähriger Hühnerhaltererfahrung. Aber so ein Gewicht habe er noch nie erlebt. Zumal es sich bei seinen Hühnern um Junghennen handle, die erst vor wenigen Wochen mit dem Legen begonnen hätten.

Willmanns sechs Mistscharrer führen ein beschauliches und unspektakuläres Leben. Sie haben einen geräumigen Stall, dürfen ins Freie und bekommen an Futter, was Haushalt und Umwelt so hergeben: Gras, Klee, Löwenzahn von der Wiese, altes Brot, Kartoffeln oder Nudeln aus der Küche. "Ich habe keine Erklärung", sagt Willmann mit Blick auf die Rieseneier. Schließlich handle es sich um ganz normale Legehennen vom Geflügelmarkt in Haunoldshofen (Landkreis Ansbach).

Auch Geflügelfachberater Günther Zinnerecker vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Ansbach hat keine Erklärung parat. Agraringenieur Zinnerecker berät Geflügelhalter in ganz Mittelfranken. So große Junghenneneier sind ihm bislang nicht gemeldet worden.

Liegt es am Licht?

Darauf angesprochen geht Zinnecker freilich sofort auf die Suche nach sinnvollen Erklärungen. Vielleicht könnte das Lichtprogramm im Aufzuchtbetrieb die Hormonbildung der Hühner entsprechend ausgelöst haben. "Es ist auf alle Fälle sehr, sehr ungewöhnlich und von der Natur nicht vorgesehen", betont der Fachmann.

Er stellt den Vergleich an: "Normale Junghenneneier wiegen anfangs rund 53 Gramm und steigern sich im Gewicht auf 60 Gramm". Eier mit einem Gewicht von 80 und 90 Gramm seien dagegen nicht so selten. "Allerdings", so betont Zinnecker, "werden die von alten, legeerprobten Hühnern ins Nest gelegt."

Die Willmanns erfreuen sich in der Zwischenzeit an dem üppigen Eiersegen und lassen auch die Nachbarn daran teilhaben. Das Einzige, was Willmann Kopfzerbrechen bereitet: "Ich hoffe, dass meine Hühner keinen Schaden nehmen."

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