Glocken läuten gegen den Krieg

7.9.2009, 00:00 Uhr

Die Feuersbrunst, von der 2007 auch die eindrucksvolle Diaprojektion zur Jahrtausendfeier am Fürther Rathaus gezeugt hatte, gehört zu den schlimmsten Katastrophen in der Stadtgeschichte. Das ohnehin schon mehrfach geplünderte Fürth versank nun völlig in Schutt und Asche. Aus Wut, dass in der Stadt nichts mehr zu holen war, brannten kroatische Söldner Fürth unter Führung des kaiserlichen (katholischen) Reitergenerals Graf Johann Ludwig Isolani großflächig ab. Nur die Michaelskirche, das Geleitshaus und die von den Kroaten als Pferdestall geschändete Synagoge blieben stehen.

Das war zwei Jahre nach der Schlacht an der alten Veste, die ein verwüstetes Land hinterlassen hatte. Der Krieg tobte damals bereits seit 16 Jahren, und ganze 14 Jahre sollte es noch dauern, bis endlich Frieden war. Immer wieder trieben marodierende Truppen die Bevölkerung zur Verzweiflung. Den Großbrand beschrieb der damalige Vacher Pfarrer am 8. September 1634 in seinem Kirchenbuch: «Hat der Feind Fürth angesteckt, hat Tag und Nacht gebrannt.»

Weltfrieden im Blick

Fürths katholischer Dekan Georg Dittrich: «Das liegt nun 375 Jahre zurück. Fürth lebt heute im Frieden, aber es fühlt sich auch in besonderer Weise dem Frieden – weltweit – verbunden.» Deswegen werden am Jahrestag des Fürther Brandes im Dreißigjährigen Krieg zu Mittag die Glocken läuten. Schließlich war der Dreißigjährige Krieg auch eine der Auseinandersetzung der christlichen Konfessionen untereinander.

Fünf Minuten wird das allgemeine Läuten andauern. Dittrich: «Es soll eine Mahnung an den Frieden sein und deutlich machen, dass heute Christen aller Konfessionen in Fürth gemeinsam mit allen anderen Fürther Bürgerinnen und Bürgern für den Frieden in der einen Welt eintreten.»