Großhabersdorf feiert 60-jähriges Jubiläum

10.7.2015, 13:00 Uhr
Großhabersdorf feiert  60-jähriges Jubiläum

© Foto: Simon Schübel

Die Geschichte der katholischen Kirche Sankt Walburga beginnt nach dem Zweiten Weltkrieg. Zu dieser Zeit fanden viele Flüchtlinge und Vertriebene in der Gemeinde ein neues Zuhause. Da die örtliche Bevölkerung größtenteils evangelisch war, feierten die Katholiken ihre Heilige Messe in den ersten Jahren immer in der evangelisch-lutherischen Kirche. Dies war so, bis am 19. Juni 1955 die Weihe von Sankt Walburga stattfand.

Dass eine Kirche mehr ist als nur die Summe der Steine, aus denen sie gebaut ist, war das Thema der Predigt des Festgottesdienstes. Eine Kirche solle nicht nur ein Dach über dem Kopf bieten, sondern vor allem den Menschen ein Dach für die Seele sein, so Domkapitular Alois Ehrl. Landrat Matthias Dießl gratulierte den Großhabersdorfern zum Weihejubiläum ihres Gotteshauses. „Eine Kirche gibt den Menschen immer eine Heimat“, sagte Dießl. „In der Nachkriegszeit war das sehr wichtig — aber auch in der heutigen Zeit mit ihren Flüchtlingsströmen.“

1956 bekam die Kirche aus dem Bestand der 1940 während des Krieges konfiszierten Glocken leihweise ein Exemplar, das bis 1994 in Großhabersdorf erklang. Dann kaufte die Gemeinde drei neue Glocken und stellte das ursprüngliche Exemplar als Denkmal vor der Kirche auf. Nachdem die Besitzansprüche einer polnischen Gemeinde geklärt waren, wurde die Glocke nach Polen zurückgebracht.

Seit 2005 ist die Kirche auch mit Rollstuhl, Kinderwagen oder Rollator zu erreichen. Damals wurde der Treppenaufgang von der Gemeinde Großhabersdorf generalsaniert und dabei zugleich ein barrierefreier Zugang geschaffen. Auch das Kirchenportal musste nach all den Jahren erneuert werden. Die Kunstwerkstätten Maria Laach verkleideten das Tor mit einem Sonnenmotiv auf geschmiedeter Bronze und passten die Flügel an. Das Ergebnis konnte die Gemeinde 2009 bestaunen.

Kirchenpfleger Franz Müller lobte die Arbeit der Kirchen in der Gemeinde. „Für einen relativ kleinen Ort, gibt es in Großhabersdorf erstaunlich viele Gruppen, von der Kinderkirche bis zum Posaunenchor.“

1993 wurde schließlich die Kuratie Großhabersdorf-Dietenhofen zur Pfarrei erhoben. Dies blieb so bis zum 1. November 2013, als die Pfarrei aufgelöst und Großhabersdorf mit Roßtal zu einer neuen Pfarrgemeinde vereinigt wurde.

Beim Festgottesdienst erinnerte Großhabersdorfs evangelischer Pfarrer Otto Schrepfer an die gute Zusammenarbeit im Ort. „Ökumene wird bei uns groß geschrieben“, sagte Schrepfer.

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