Großprojekt Kita in Gefahr

8.5.2012, 09:00 Uhr
Großprojekt Kita in Gefahr

© Hans-Joachim Winckler

In der Sitzungsvorlage hieß es, das Projekt „Großküche“ sei finanziell nicht zu stemmen, denn dadurch würden 750000 Euro Mehrkosten anfallen. Doch am Schluss wird die Kita, in der eines Tages Krippe, Kindergarten und Hort untergebracht sein sollen, voraussichtlich dennoch 4,25 Millionen Euro kosten. Und das sind nach der Rechnung von CSU-Fraktionssprecher Jürgen Grötsch fast 1,1 Millionen Euro mehr als noch im November 2011 vorgesehen. „Mir erschließt sich nicht, wieso die Kosten derart steigen, obwohl die Küche gestrichen wurde“, sagte er und verlangte Aufklärung von der Verwaltung. Er erinnerte daran, dass man ursprünglich im Juli 2010 mit 2,7 Millionen Euro an Investitionen in das Kinderhaus gerechnet habe.

„Alternativlos“

Grundsätzlich bemängelte Grötsch, sei die aktuelle Vorlage der Stadtverwaltung von der „Marke alternativlos“. Von den Stadträten werde verlangt, sie durchzuwinken und zuzustimmen. Er kündigte an, seine Fraktion wolle dem Beschluss, der für die Kindertagesstätte Schützenstraße die aktuellen Kosten von 4,25 Millionen Euro — verteilt auf zwei Haushaltsjahre vorsehe — nicht zustimmen.

Klaus Bierwagen, Chef der Zirndorfer Bauverwaltung, bat um Verständnis und Vertrauen. Ständig arbeite die Verwaltung an der Aktualisierung des Mammut-Projektes. In den verschiedenen Planungsphasen sei es nicht unüblich, dass sich die Kostenkalkulation verändere. Einen Grund für die Erhöhung nannte er jedoch nicht. Auch Bürgermeister Thomas Zwingel sprang Bierwagen nicht bei, sondern konstatierte lediglich: „750000 Euro fallen nicht an, gleichwohl sind es 380000 Euro mehr als letztes Mal.“

Der SPD–Fraktion verursachte die Kostensteigerung ebenfalls Bauchgrimmen. Allerdings nannte Stadträtin Elke Zahl noch einen anderen Grund, weshalb sie mit dem Bau noch zögern wolle: „Wir wissen nicht, wie es weitergeht, wenn das Betreuungsgeld kommt. Wir können uns keine Kita leisten, die am Ende leer steht wegen der Entscheidungen des Bundes.“ Ihr Vorschlag: Weiterplanen und dem Stadtrat einen Kostenplan vorlegen, aber noch nicht mit dem Bau beginnen.

Zwischenzeitlich sah Bürgermeister Zwingel schon die Abstimmung über den gesamten Etat gefährdet und kündigte an, er werde die Beschlussfassung des Haushaltes 2012 von der Tagesordnung nehmen. Nach einer von der SPD beantragten Sitzungsunterbrechung einigte man sich auf folgenden Fahrplan: Erneute Beratung des Kita-Großprojektes in der Bauausschuss-Sitzung am 9. Mai. Bis dahin soll die Verwaltung über die genauen Kosten aufklären. In der Stadtratssitzung Ende Mai wird der Beschluss erfolgen.

 

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