Gründermut trotz Wirtschaftskrise

27.5.2009, 00:00 Uhr

Trotz oder vielleicht gerade wegen der Wirtschaftskrise war das Interesse mit über 150 Besuchern groß. Am ersten Tag standen Impulsreferate zu Steuern, Finanzierung oder Kundenakquise auf dem Programm, während der zweite Tag unter dem Motto «Sprechstunde-Spezial» Führungskräfte ansprechen sollte, die die Selbstständigkeit wagen wollen.

Veranstaltet wurden die Infotage wieder von der Gründerinitiative Fürth (GriF), «einem bundesweit einmaligen und erfolgreichen Netzwerk mit 15 kompetenten Partnern aus Stadt und Landkreis Fürth», wie Sparkassen-Chef Hans Wölfel, stellvertretender Vorsitzender des IHK-Gremiums Fürth, in seinem Grußwort betonte. Unternehmensgründer seien nicht nur «Hoffnungsträger für den Mittelstand», sondern auch «der Hefeteig der Wirtschaft», der für Wachstum sorge, so Wölfel. Sicherlich sei der Sprung in die Selbstständigkeit mit Risiken verbunden, aber gerade Veranstaltungen wie die Gründertage böten Gelegenheit, diese durch Information und Beratung zu minimieren.

Sehr hilfreich

Wissen wurde reichlich vermittelt. Was gilt es bei Recht und Steuern zu beachten? Wie verfasse ich einen Geschäftsplan? Dies war nur ein Bruchteil der Themen, die die Referenten erörterten. «Die Informationen zu Betriebswirtschaft und Steuerrecht waren für mich sehr hilfreich», lobte Stefan Krautz, der kurz vor der Existenzgründung steht. Der 29-Jährige will sich zukünftig mit Eventmanagement auf eigene Füße stellen. «Ein langjähriger Traum» sei dies.

Wege durch den «Gründungsdschungel» wiesen neben den Referenten Geldinstitute aus der Region, die Bundesagentur für Arbeit, die IHK, Stadt und Landkreis Fürth sowie die Kreishandwerkerschaft. Für Christian Nowak von der Industrie- und Handelskammer Mittelfranken haben die Fürther Gründertage auch in diesem Jahr ihr wesentliches Ziel erreicht: erste, wichtige Informationen rund um die Existenzgründung und die Schaffung von Netzwerken zu vermitteln. «Es wurden viele Visitenkarten ausgetauscht, was später hoffentlich einmal zu gegenseitigen Aufträgen führen wird», sagt Nowak.

Allerdings wurden offensichtlich auch einige potenzielle Unternehmensgründer abgeschreckt. «Fünf oder sechs meinten, das hätten sie sich anders vorgestellt», so Nowak. Aber auch das sei ein gutes Ergebnis - schließlich würden so weniger erfolgversprechende Geschäftsmodelle noch einmal gründlich überdacht.