Grüße via Skype aus Tansania nach Wilhermsdorf

27.10.2015, 13:00 Uhr
Grüße via Skype aus Tansania nach Wilhermsdorf

© Foto: privat

Franziska Lober lacht sehr viel. Die Unterhaltung mit der jungen Frau in der Republik Tansania in Ostafrika ist dank Internet und Skype kein Problem. Seit drei Monaten ist die Abiturientin nun bereits in Afrika und hat schon eine ganze Menge Wörter in Suaheli gelernt. Denn mit ihren Schulsprachen komme sie dort nicht weit, gibt „Franzi“ zu.

Vor allem für ihre „Arbeit“ ist die Landessprache wichtig: Gemeinsam mit einer gleichaltrigen Münchnerin leistet sie im anglikanischen Kindergarten von Manyoni neun Monate lang Internationalen Jugend-Freiwilligen-Dienst, kurz IJFD. „Mein Einsatz in Tansania wird von der DMG organisiert“, erklärt sie. Ausgeschrieben heißt diese Organisation „Damit Menschen Gott begegnen“. Franzi ist mit ihr „sehr zufrieden, auch mit dem Vorbereitungsseminar“. Das dauerte drei Wochen, fand in Baden-Württemberg statt und sollte sie und die anderen DMG-Freiwilligen einstimmen auf den Dienst in der Fremde.

Doch was sie im Land erwartete, war schon ein kleiner Kulturschock. Klar, da war einerseits die deutsche Missionarin Elisabeth Schenk, die Schulleiterin, die sie in Tansania empfing. Andererseits waren jene Menschen, denen sie tagtäglich begegnet auf der Straße, und die sie, die blonde Deutsche, zwar freundlich begrüßten, aber am Anfang skeptisch beäugten.

Zum Glück gab es jedoch auch noch die Kinder. „Die bekommen Unterricht wie in Deutschland in der Vorschule. Also Rechnen lernen von 1 bis 9, schreiben, vor allem Abc und kurze Worte, auch ein bisschen Englisch.“ 60 Kinder, Drei- bis Sechsjährige, sind angemeldet; nicht immer sind alle da, sagt Franzi: „In der ersten Stunde wird gespielt, dann gibt es Gruppenarbeit“ mit drei bis acht Kindern. Und die sind dabei „auch gute Lehrer für uns Freiwillige. Denn die Kinder verstehen noch nicht, dass wir ihre Sprache nicht können. Und so lernen wir die ganz einfachen Sachen automatisch von ihnen“.

Und außerhalb der Schul-Arbeit, was macht sie da so? „Die Kultur kennenlernen zum Beispiel. Oder man wird ganz spontan eingeladen von einer Familie. Die kauft dann noch schnell was ein, ein bisschen singen, man versucht es zu verstehen, man wird ganz einfach mit reingenommen. Aber vor Einbruch der Dunkelheit muss man in der Unterkunft sein“: Sicherheit sei schon wichtig in Tansania, aber man müsse ja auch in Deutschland vorsichtig sein.

Ausflüge macht sie ebenfalls, vor allem an den Wochenenden. So hat sie schon mit ihrer Mit-Austauschlerin Melissa „die Hauptstadt Dodoma angeschaut, in der man im Sand läuft und der Stromausfall zur Tagesordnung gehört. Dort gibt es nur einen Supermarkt mit zwei Regalen. Und Männer fahren mit lebendigen Hühnern auf dem Fahrrad“. Auch beim deutschen Botschafter waren sie.

Ein anderes Mal haben es Franzi und ihre Kollegin „genossen, ein Wochenende in einem toll ausgestatteten Hotel zu verbringen“. Abwechslung gehört eben auch zum Austauschdienst, ob beim Essen, oder um „mal wieder eine normale Hose tragen zu können“.

Klingt, als hätte sich Franziska Lober ganz gut eingelebt in Manyoni. Auf ihrem Webblog schreibt sie beispielsweise: „Die Tage waren wieder sehr bunt und aufregend! Es ist immer wieder erstaunlich, was für beeindruckende Dinge wir hier in so kurzer Zeit erleben.“

Aber es gibt etwas, das sie lieber so hätte wie zu Hause: „Die Dusche. Die ist hier nicht ganz so, wie man es von Deutschland her kennt. Da ist nur eine Armatur an der Wand, und aus der kommt nur kaltes Wasser. Will man warmes, muss man vorher welches erwärmen und mit einer Schöpfkelle über den Kopf schütten“, erzählt sie im Skype-Interview lachend. „Wasalimie Tanzania!“, sagt sie dann zum Abschied – Grüße aus Tansania.

Mehr im Internet: echtelefantastisch.wordpress.com

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