Herrnstraße im Umbruch

27.4.2012, 22:00 Uhr
Herrnstraße  im Umbruch

© Hans-Joachim Winckler

Die Herrnstraße ist nicht mehr, wie sie einmal war. Wo einst der gewaltige Baukörper der Etikettendruckerei Krugmann die Passanten gleichsam schrumpfen ließ, wird noch heuer der Neubau von sieben Mehrfamilienhäusern in Angriff genommen. Was die Wohnanlage der Nürnberger Project Immobilien GmbH auszeichnen soll, sind begrünte Innenhöfe mit Sitzgelegenheiten. Daher auch der Projektname „Herrnhöfe“.

Herrnstraße  im Umbruch

Die bis zu sechsstöckige Höhe der Gebäude orientiert sich an den Häusern in der Nachbarschaft. Im ersten von insgesamt drei Bauabschnitten entstehen auf dem 7720 Quadratmeter großen Grundstück 39 Eigentumswohnungen in zwei Mehrfamilienhäusern. Die gesamte Wohnfläche der Herrnhöfe übertrifft mit 9590 Quadratmetern die Grundstücksfläche deutlich. Das Angebot reicht vom Ein-Zimmer-Appartement mit 37 Quadratmetern bis zur Vier-Zimmer-Wohnung mit 126 Quadratmetern.

Umkämpftes Terrain

Zur Wohnanlage gehören eine Tiefgarage mit 142 Stellplätzen, Aufzüge, Terrassen, Balkone und Loggien. Bodentiefe Fenster und Fußbodenheizung gehören zum Wohnstandard. Erfahrungen in der Errichtung eines neuen Wohnquartiers hat der Nürnberger Bauträger in Fürth bereits auf einem heiß umkämpften Terrain gesammelt. Auf dem wegen seiner Lage am Landschaftsschutzgebiet der Rednitz-Talaue ins Visier der Naturschützer geratenen Hornfabrik-Areal hinter dem Lohnert-Sportplatz entstanden neun Stadthäuser und 21 Eigentumswohnungen.

20000 Euro spendete die Project Immobilien GmbH zum Baubeginn an gemeinnützige Einrichtungen in Fürth. Weitere 12000 Euro gab es Ende Februar dann zum Umbaubeginn eines ehemaligen Quelle-Gebäudes in der Finkenstraße. Hier entstehen 24 Eigentumswohnungen und drei Stadthäuser. Noch in diesem Jahr soll der Aufbau der Herrnhöfe in Angriff genommen werden.

Ähnliche Dimensionen nimmt derzeit an der Waldstraße das „Park Carrée“ von P&P-Immobilien mit 214 Eigentumswohnungen in drei Blocks an. Bereits weit gediehen ist in der Herrnstraße der Erweiterungsbau des Finanzamtes. Für rund elf Millionen Euro ist neben dem sechsstöckigen Altbau ein dreistöckiger Neubau mit 2415 Quadratmetern Nutzfläche entstanden, der mit Erdwärme geheizt wird und über eine Solaranlage auf dem Dach verfügt. Im Erdgeschoss soll ein barrierefreies Servicecentrum angesiedelt werden.

Derzeit läuft der Innenausbau und in den nächsten Tagen soll nach den Worten von Amtsleiter Günter Kohl mit dem Anbringen einer „interessanten“ Klinkerfassade begonnen werden. Wenn der Neubau im Januar bezogen wird, kann der Altbau aus dem Jahre 1960 für weitere elf Millionen Euro generalsaniert werden. Den 270 Beschäftigten ist es hier längst viel zu eng geworden. Einige Abteilungen mussten bereits in ein Gebäude an der Wehlauer Straße auf der Hardhöhe ausquartiert werden.

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