Ideen gesucht: Der Leader-Topf ist prall gefüllt

12.6.2017, 13:00 Uhr
Ideen gesucht: Der Leader-Topf ist prall gefüllt

© Heinz Wraneschitz

Eines hat sich mittlerweile deutlich herauskristallisiert: Die Kulturprojekte haben die Nase vorn. Hier werden die meisten Mittel abgerufen. Es folgen die Bereiche Demografie, Regionalwirtschaft und Umwelt. Für ein Kulturprojekt werden durchschnittlich rund 40 000 Euro investiert, hier gibt es außerdem die häufigsten Kooperationen.

Um diesem Trend zu entsprechen, wurde nun angeregt und schließlich mehrheitlich beschlossen, die Fördermittel für die Kultur aufzustocken, indem man aus dem Bereich Umwelt und Regionalwirtschaft jeweils fünf Prozent umschichtet. Für die Kultur würden damit künftig 35 Prozent der Leader-Gelder locker gemacht. Für Umweltprojekte stehen bis zum Jahr 2020 immer noch 300 000 Euro zur Verfügung, wie Leader-Managerin Anne Kratzer erklärte. "Und diese Gelder müssen erst einmal abgerufen werden", sagte sie und verwies auf die geringe Resonanz innerhalb dieses Bereichs.

Nicht zu stemmen

Ein Vertreter des Bundes Naturschutz beklagte in diesem Zusammenhang, dass Ideengeber mitunter bis zu 50 Prozent Eigenkapital einbringen müssten — was für viele Vereine nicht zu stemmen sei. Landrat Matthias Dießl, Vorsitzender des Vereins "Leader Region Landkreis Fürth", erklärte daraufhin, dass es in solchen Fällen immer möglich sei, Unterstützer mit ins Boot zu holen. Beispielsweise würden Stiftungen entsprechenden Anfragen durchaus positiv gegenüberstehen. "Das geht zwar nicht von heute auf morgen. Aber da ist immer etwas machbar", so Dießl, der zuvor auf die bereits umgesetzten Projekte zurückgeblickt hatte sowie auf die, die kurz vor der Umsetzung stehen oder in Planung sind.

Eines der abgeschlossenen Projekte ist beispielsweise das Bürgermobil in Wilhermsdorf, das extrem gut angenommen wird. Ab Juli wird ein solches auch in Veitsbronn eingesetzt. Dort ist zudem die Wiederherstellung eines Erdbunkers als Mahnmal initiiert worden, das voraussichtlich im Juli fertig gestellt wird. Und im Gebäude der ehemaligen Mittelschule in Veitsbronn wurde eine FabLab-Teststation eingerichtet, die sich großer Beliebtheit erfreut. Seit Februar dieses Jahres fördert die Lokale Aktionsgruppe im Rahmen des Projekts "Unterstützung Bürgerengagement" auch kleinere Einzelmaßnahmen. Dadurch konnte der Heimatverein Langenzenn beispielsweise den Kolbkeller illuminieren, um Interessierte gefahrlos durchführen zu können. Der Heimatverein Veitsbronn wiederum wurde bei der Einrichtung seines Waagenmuseums finanziell unterstützt.

"Für weitere solcher kleineren Einzelmaßnahmen steht noch Geld zur Verfügung", sagte Leader-Managerin Kratzer, die sich über die vielen Ideen freut. So ist unter anderem geplant, einen Landwirtschaftsweg zu initiieren, den Landkreis zum E-Bike-Landkreis auszubauen, einen Wallensteinweg zu konzipieren und einen Generationenparcours in Roßtal einzurichten.

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