Im fünffachen Schleudergang

24.9.2014, 09:26 Uhr

Es ist der Wagen der Freiwilligen Feuerwehr Ronhof/Kronach, er hat das Motto „Omas Waschtag“. Dass es der drittletzte des Zuges ist, dürfte kein Zufall sein; vorher muss Oma halt noch waschen. Wie überhaupt der Sonntag, ein Tag, an dem der Mensch streng genommen und verdammt noch mal ruhen sollte, ein äußerst beliebter Tag zum Wäschewaschen zu sein scheint. Ein Tag der existenziellen Fragen. Eine lautet: Willst du ab Montag wie Oskar aus der Tonne oder wie Heidi aus dem Fernsehen durch die Gegend laufen?

Für eine Fürtherin steht die Entscheidung fest. Bombenfest. In einem Innenstadtlokal verriet sie einer Freundin, was das Glück ihrer Sonntage ist: Wäschewaschen. Aber nicht einfach „Wäschewaschen“, sondern Waschen als generalstabsmäßig hingebretterte Management-Logistik-Granate, als epischer Kampf Aug’ um Bullaug’. So sprach die Fürtherin, dass sie jeden Sonntag, den Gott gibt, exakt fünf Mal die Trommel befülle. Das Tollste aber sei, so sprach sie weiter: „In die fünfte Trommel stecke ich immer die Wäsche, die ich noch anhabe.“ Was wahrscheinlich bedeutet, dass sie den „Tatort“ zwar nackt anschaut, anschließend aber mit dem fantastischen Gefühl zu Bett geht, dass alles, wirklich alles nicht nur sauber ist, sondern rein.

Mit solchen Frauen wünscht man sich Enkel. Samstags.

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