Im Kletterwald sind die Piraten los

14.5.2016, 12:30 Uhr
Im Kletterwald sind die Piraten los

© Foto: Leberzammer

Eine Krise immer auch als Chance begreifen. Dieses Credo haben sich Enver Öztop und seine rund 20 Mitarbeiter auch nach einem heftigen Sturm im März 2015 zu Herzen genommen. „Der hat uns ziemlich zurückgeworfen“, sagt der 36-Jährige. Drei der nun 14 Kletterparcours wurden zerstört und mussten an anderer Stelle wieder neu errichtet werden. Einmal bei der Arbeit, haben sie mit dem Abenteuerparcours gleich noch einen neuen konzipiert und umgesetzt.

„Mit unserem Piraten-Motto dürften wir deutschlandweit einmalig sein“, glaubt Öztop. An verschiedenen Stationen in etwa zwei Meter Höhe gilt es, nicht nur mit Kraft und Körperbeherrschung über dem Boden zu balancieren, sondern gleich noch ein paar Rätsel zu beantworten. Wer am Ende das Lösungswort zusammensetzen kann, darf bei einer monatlichen Verlosung auf Gutscheine hoffen.

20 Elemente haben die Kletterwald-Mitarbeiter – sie sind Trainer und Handarbeiter in einem – seit diesem März in dem Teilstück des über fünf Hektar großen Areals an der Grenze zwischen Cadolzburg und Zirndorf installiert. Die aufwändig aus Holz geschnitzten Palmen, Knochen oder Säbel würden jeweils gut 3000 Euro kosten, hätte eine Spezialfirma sie gefertigt. Öztop und seine Angestellten haben das kurzerhand selbst übernommen und so nicht nur die Sturmschäden nach und nach kompensiert, sondern auch den Piratenparcours kostengünstiger verwirklicht.

Sehr zur Freude von Revierleiter Robert Abel von den Bayerischen Staatsforsten, die den Wald verpachtet haben. Dass er anfangs skeptisch war, als Enver Öztop 2010 den Kletterwald errichten wollte, streitet er heute gar nicht ab. „Ich habe wirklich befürchtet, dass es hier zu einem Kahlschlag kommt“, so der Förster, „aber das hier haben sie wirklich gut gemacht.“ Der Waldcharakter sei erhalten geblieben, auch und gerade das Jungholz sei pfleglich behandelt worden. „Das war mir natürlich besonders wichtig, schließlich habe ich diese Bäume vor Jahren selbst gepflanzt“, sagt Abel.

Cadolzburgs Bürgermeister Bernd Obst und Landrat Matthias Dießl sehen das unternehmerische Engagement unter den Baumwipfeln ebenfalls positiv. „Der Kletterwald hat sich zu einem echten Magneten entwickelt“, findet Obst und für Dießl ist er ein fester Bestandteil der Freizeiteinrichtungen im Landkreis.

„Alleinstellungsmerkmale sind wichtig“, so der Landrat, „deshalb bin ich überzeugt, dass sich der Kletterwald mit seiner neuen Attraktion weiter etablieren wird.“ Neben dem Parcours gibt es dort Bogenschießanlagen und eine Naturkegelbahn. Geocaching, die moderne Schatzsuche via GPS-Empfänger wird ebenso angeboten wie die Spaßsportart Bubble Soccer, bei der die Spieler in einem luftgepolsterten Kunststoffball stecken.

Preise und Öffnungszeiten unter www.kletterwald-weiherhof.de.

Keine Kommentare