Immer im Einsatz für die Heimat

29.1.2015, 06:00 Uhr
Immer im Einsatz für die Heimat

© Foto: Sabine Rempe

Langeweile ist ein Begriff, den Günter Oellerich nicht kennt. Sehr wohl vertraut ist dem 64-Jährigen dagegen ein voller Terminkalender. In wie vielen Vereinen und Gruppen er Mitglied ist, kann er auf Anhieb gar nicht sagen. Was für ihn zählt, ist etwas anderes. „Als Cadolzburger und als Gemeindebediensteter ging es mir eigentlich immer darum, allen, die hier leben, das Gefühl zu vermitteln, dass wir in einem schönen Ort wohnen.“

Deshalb war er zum Beispiel mit Begeisterung dabei, als die Marktgemeinde 2007 ihren 850. Geburtstag feierte. Oellerich weiß, dass „Vereine tragende Säulen in der Kulturlandschaft sind“, deshalb zählte er 2008 zu den Gründungsmitgliedern der Burgfestspiele Cadolzburg. Seither kümmert er sich dort als Schatzmeister um die Finanzen und steht aber auch bei den Produktionen auf der Bühne. Im Musical „Aeronauticus“ war er unter anderem als Dorfgendarm und Advokat zu sehen.

47 Jahre und fünf Monate

Mehr als 40 Jahre war Oellerich Kämmerer in Cadolzburg. Ein Berufsziel, das er bereits mit seiner Ausbildung anstrebte. „Ich war 47 Jahre und fünf Monate bei einem Arbeitgeber“, rechnet er nach. Sein privates Engagement in den unterschiedlichsten Ehrenämtern nahm seine Freizeit in Anspruch. „Manchmal war es eine Herausforderung.“

Aktiven Einsatz zeigte er zum Beispiel seit 1972 bei der Freiwilligen Feuerwehr. Für sein 40-jähriges Mitwirken wurde er mit der Ehrennadel in Gold des Landkreises ausgezeichnet. Seit 1995 ist er als Kirchenpfleger bis heute verantwortlich für die Kassengeschäfte der katholischen Pfarrei St. Otto. Seinen Wunsch, „etwas zu bewegen“, setzte Oellerich auch viele Jahre im Vorstand des TSV Cadolzburg um.

Für den vielseitig Interessierten führt auch in diesem Punkt ganz selbstverständlich eines zum anderen: Eine Gemeinde, in der attraktive Sportstätten entwickelt wurden, setzt damit natürlich auch einen Pluspunkt, der junge Familien anzieht. Und was verbindet frisch hinzugezogene Neubürger ganz zwanglos mit den Menschen am neuen Wohnort? Genau die Vereine, sagt Günter Oellerich, die Mitmach-Möglichkeiten anbieten.

Mit Ehefrau Heidi besprochen

Auch das ist ein Grund, der ihn stets in seinem breitgefächerten Interesse bestärkt hat. Kommt das Privatleben nicht zu kurz, wenn regelmäßig nach Feierabend Kassieraufgaben, Sitzungen und Aktivitäten auf dem Programm stehen? „Das habe ich alles mit meiner Frau Heidi abgesprochen. Bei den Burgfestspielen ist sie ja auch mit dabei, da sind wir beide auf der Bühne.“ Zuletzt war das in der Fürther Comödie der Fall, als die Burgfestspiele mit ihrer „Fränkischen Weihnacht“ gastierten.

Neben den Vereinen, in denen Günter Oellerich Aufgaben übernommen hat, gibt es auch noch welche, die er als einfaches Mitglied besucht. Dazu gehört unter anderem der Fischereiverein. Im Deutsch-Französischen Freundeskreis ist er dagegen nicht nur Gründungsmitglied, sondern auch Schatzmeister. Überhaupt liegt ihm viel am Kontakt zu Cadolzburgs Partnergemeinden.

Die Frage nach einem Hobby quittiert er lachend: „Wir haben zehn Enkelkinder und sind gefragte Großeltern.“ Zudem gibt es da seine Aufgabe als ehrenamtlicher Reisebegleiter bei Touren der Volkshochschule Cadolzburg. Vor kurzem hat für Oellerich der Ruhestand begonnen. Was wird sich ändern? „Ich denke, dass ich in Zukunft mehr Zeit für die Ehrenämter haben werde.“

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