In Cadolzburg könnte es eng werden

22.5.2017, 13:00 Uhr
Wenn das Burgerlebnismuseum eröffnet wird, könnte es für die Besucherparkplätze rund um die Cadolzburg eng werden.

© Foto: Hans G. Esterl Wenn das Burgerlebnismuseum eröffnet wird, könnte es für die Besucherparkplätze rund um die Cadolzburg eng werden.

Um den Ansturm aufzufangen, rückt die Umgestaltung des Höhbucks näher. Zehn Minuten Fußweg von der Burg entfernt, entstehen auf dem Kirchweih-Festplatz rund 120 Parkplätze für Pkw, sechs bis acht Wohnmobile kommen dort bereits jetzt unter, außerdem können vier Busse parken.

Der Höhbuck soll nach der Eröffnung des Burgmuseums als offizielle Parkfläche für Besucherinnen und Besucher dienen. Die Bayerische Schlösserverwaltung (BSV) hat dazu schon 142 500 Euro an die Marktgemeinde überwiesen. Es handelt sich dabei nicht etwa um einen Zuschuss, sondern es ist die Stellplatzablöse, da es auf dem Burggelände selbst keine Abstellmöglichkeiten gibt.

Seine bisherige Funktion als Kirchweihplatz soll die Höhbuck-Fläche behalten, sagte Planer Roland Schwarzott, der dem Gemeinderat das Konzept vorstellte. Die festen Stellplätze (53 an der Zahl) sollen weitgehend entlang der Straße eingezeichnet werden. Die Schotterrasenfläche für die übrigen Parkflächen (bis zu 70) befindet sich zwischen Festzelt-Platz und der großen Eiche, die stehen bleiben soll.

Keine Prognose

Doch gerade die Zahl der Bustouristen ist noch unkalkulierbar, denn im Angebot wird die Bayerische Schlösserverwaltung Kombi-Tickets mit der Nürnberger Burg haben. Wer also das Nürnberger Wahrzeichen besucht, wird dort gleich für einen Trip zur Cadolzburg umworben. Eine Tour entlang der Burgenstraße bietet sich ebenfalls an mit den beiden Stopps in Nürnberg und in Cadolzburg. Eine Prognose zur Besucherzahl war von der BSV nicht zu bekommen.

Was geschieht, wenn die Parkplätze, beispielsweise an Wochenenden, nicht ausreichen sollten? Klar ist, innerhalb der Marktgemeinde gibt es keine Möglichkeit, einen weiteren Großparkplatz zu schaffen. Die Abstellmöglichkeiten an der Haffnersgartenscheune sind für all diejenigen gedacht, die innerorts einkaufen wollen oder Besorgungen machen müssen. Touristen sollen nicht eigens dorthin verwiesen werden.

Marktbaumeister Werner Bloß könnte sich aber vorstellen, dass Reisebusse kurz am Rathaus halten und ihre Passagiere aussteigen lassen. Danach warten sie in der Nähe des Sportplatzes, bis die Touristen ihren Gang durch das Burgerlebnismuseum beendet haben und holen sie wieder am Rathaus ab. Ansonsten rät Bloß zur Gelassenheit, man wird beobachten müssen, wie sich der Zustrom entwickelt. Bislang geht er davon aus, dass die Stellmöglichkeiten ausreichen.

Die BSV wirbt zudem sowohl auf der Homepage www.burg-cadolzburg.de, als auch mit den neuen Flyern für die Anreise mit der Bahn. Auch Prospekte der Bahn selbst weisen auf die Burg hin. Außerdem sollen Radler zur Cadolzburg gelotst werden: Der Hohenzollern-Radweg führt von der Kaiserburg nach Ansbach und durch weite Teile des Landkreises Fürth. Am 30. Juli plant die BSV in Zusammenarbeit mit dem ADFC eine Sternfahrt von Nürnberg nach Cadolzburg auf eben jenem Weg.

Was derzeit fehlt, ist in Cadolzburg selbst eine Orientierungshilfe für Ortsfremde. Sie wissen weder, wo der Höhbuck ist, geschweige denn wie sie von dort zur Burg kommen. Bloß selbst hat schon beobachtet, dass Gäste der Marktgemeinde Richtung Aussichtsturm liefen, weil sie dort die Burg vermuteten.

Beschilderung kommt

Auch, dass es auf dem Marktplatz, unmittelbar vor der Burg, kaum Möglichkeiten gibt, sein Auto abzustellen, ist nur Einheimischen bekannt. Einen Parksuchverkehr durch das Brusela, den Torturm vor dem Marktplatz, möchte man aber auf jeden Fall vermeiden. Eine klare Beschilderung wird noch rechtzeitig vor der Museumseröffnung am 23. Juni kommen, verspricht Bloß. An den Ortseingängen wird dann der Parkplatz Höhbuck ausgeschildert, ein Leitsystem bringt die Autofahrer ans Ziel. Außerdem wird darauf aufmerksam gemacht, dass es vor der Burg keine Parkplätze gibt.

"Sollte das nichts nützen, müssten wir zu drastischeren Maßnahmen greifen", meint Bloß. Wie es mittelfristig mit dem Marktplatz weitergehen kann, ist noch offen. Bloß verweist hier auf den Beteiligungsprozess, bei dem auch Gastronomen und Händler vom Marktplatz sich einbringen können. Vielleicht wäre eine autofreier Marktplatz in einem sich touristisch entwickelnden Cadolzburg eine gute Idee? Dass die Marktgemeinde auch per Bahn zu erreichen ist, muss noch bekannter werden. Doch wer mit dem Zug anreist, darf allerdings keine Gehprobleme haben: 20 Minuten geht es vom Bahnhof bergan zur Burg.

Kein Teil der Planungen sind bislang fest installierte Toilettenhäuschen auf dem Höhbuck. Danach fragten Stefan Grünbaum (Grüne) und Max Krauß (PWG) in einer der Marktgemeinderatssitzungen. Bürgermeister Bernd Obst meinte, dass Toiletten im kommunalen Historischen Museum oder in der Cadolzburg nicht weit entfernt zur Verfügung stünden.

Teures "Örtchen"

Eine zusätzliche Anlage, so war von Bloß zu erfahren, würde zwischen 80 000 und 200 000 Euro kosten, dazu kommen die laufenden Kosten für Wartung und Reinigung. Eine Investition, die man erst anpacken sollte, wenn die bisherigen Einrichtungen nicht ausreichen.

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