Jüdisches Museum: Mit elefantösen Schritten zum Neubau

23.11.2015, 11:00 Uhr
Jüdisches Museum: Mit elefantösen Schritten zum Neubau

© Repro: Rödel

Im Sommer hatte das Museum alle Fürther Grundschüler aufgerufen, Bilder für den Bauzaun des entstehenden Erweiterungsbaus in der Königstraße zu entwerfen. Die Aufgabe lautete, Feste und Feiertage verschiedener Religionen und Kulturen darzustellen. Im Ergebnis sandten 293 Kinder ihre Werke ein. Gewonnen hat Giulia Arthemalle (10) von der Grundschule Maistraße, die eindrucksvoll und farbenfroh das indische Elefantenfest ins Bild gesetzt hat. In der indischen Mythologie spielen die Tiere eine wichtige Rolle, Gott Ganesha trägt einen Elefantenkopf, Indra reitet auf dem Dickhäuter. Am Festtag ziehen Prozessionen festlich geschmückter Elefanten durch die Straßen, so wie Giulia es plastisch in Wasserfarben zeigt. Die Tiere sind ihr hervorragend gelungen.

Platz zwei eroberte Franz Kaiser (10). Der Junge von der Grundschule Maistraße hat sich für den höchsten Feiertag aller Fürther, die Kärwa, entschieden und die Buden gekonnt perspektivisch gezeichnet. Da locken Getränke, Würste und ein Karussell. Auf dem dritten Platz ist Lilly Kovaes (8) von der Grundschule Frauenstraße gelandet, die ein ungewöhnliches Bild beisteuert: Eine Kirche mit Elementen einer Moschee und einer Synagoge. Ihr Gotteshaus ist sehr detailreich ausgeführt.

Andere Kinder haben sich für Ostern mit Hasen und Eiern entschieden, Geburtstage und Hochzeiten verewigt und natürlich Weihnachtsbilder aus ihrer Perspektive gestaltet.

Stefan Hertel von der Sparkasse erläuterte bei der Eröffnung der Schau, wie der Neubau des Jüdischen Museums finanziert werden soll, weil dafür noch über eine Million Euro fehlen. Interessierte sollen Raum-Patenschaften übernehmen können, andere mit kleinerem Geldbeutel die Möglichkeit haben, ein „Fürther Wertepapier“ zu erwerben, eine Aktie, die von einer bekannten Persönlichkeit signiert wurde. „Es soll ja ein Neubau für die ganze Stadt werden, ein Begegnungs- und Lernort, daher haben wir das Konzept so erstellt, dass alle Bürger sich beteiligen können“, erläutert Hertel. Kulturreferentin Elisabeth Reichert sieht das Jüdische Museum in einer ganz besonderen gesellschaftliche Verantwortung angesichts von Terror, Flucht und Krieg. Der soziale Zusammenhalt müsse „über alle religiösen und kulturellen Grenzen hinweg“ gestärkt werden, betonte sie.

„Wir bauen, ihr malt!“: Sparkasse Fürth (Maxstraße 32, montags bis freitags 8.30-18 Uhr) und Jüdisches Museum Franken (Königstraße 89, dienstags bis sonntags 10-17 Uhr). Bis 11. Dezember.

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