Mittelfrankens bester Meister kommt aus dem Landkreis Fürth

22.12.2014, 06:00 Uhr
Mittelfrankens bester Meister kommt aus dem Landkreis Fürth

© Foto: Wraneschitz

Gewerbegebiet Mühlsteig in Langenzenn: Außen an der knapp 1000 Quadratmeter großen Halle steht „Arnold Werkzeugmaschinen“. Das Unternehmen hat sich auf Maschinenüberholungen spezialisiert. Seit 15 Jahren residiert es hier im Gewerbegebiet 5. Vorher war der Firmensitz Siegelsdorf.

Seit wenigen Wochen hängen im Büro der Geschäftsleitung zwei neue Urkunden: Der Meisterbrief von Patrick Arnold und jene, die ihn darüber hinaus als Träger des Wirtschaftsförderpreises ausweist. „Den besten Notendurchschnitt von über 25“ habe er bei seiner Prüfung erzielt, erzählt Arnold. Zwei Jahre hat er dafür die harte Abendschulbank im Meisterkurs der HWK Nürnberg gedrückt.

Seit fünf Jahren arbeitet Patrick in der Firma seines Vaters Roland. Seit 1993 existiert der Familienbetrieb und beschäftigt aktuell acht Mitarbeiter. Das Geschäft: Präzisionsrecycling. „Am Ende unserer Überholung steht immer eine Maschine, die Sie effektiv als neu wahrnehmen werden, technisch wie optisch“, erklärt Chef Roland Arnold.

Aus Alt mach Neu

„Abwechslungsreich, jeden Tag ganz andere Maschinen“: Deshalb habe er so viel Freude an seiner Arbeit, sagt Arnold. Von modernen, computergesteuerten CNC-Systemen bis zu konventionellen, die schon 60 Jahre auf dem Buckel haben; ob Drehbänke, Bandschleif- oder Fräsmaschinen, alle werden hier generalüberholt, Verschleißteile ausgewechselt, neue Lager eingebaut, Teile sandgestrahlt und in der eigenen Lackiererei farblich aufgepeppt.

Sechs bis zwölf Wochen dauert das üblicherweise. Die Kunden stammen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum, wollen eben nicht unbedingt eine neue Maschine kaufen, sondern mit dem altbewährten Teil weiterarbeiten, weiß Patrick Arnold.

Seine Lehrzeit hat er in der Maschinenbauschule Ansbach absolviert. Doch „danach hat das Lernen hier wieder neu angefangen“. Dass er den Betrieb seines Vaters weiterführen will, „das war für mich schon immer klar“. Denn hier sei er mit vielen Dingen beschäftigt, „vom Angebote schreiben bis zur Auslieferung. In einem Großbetrieb wäre ich nur eine Nummer.“

Nur ausbilden kann er momentan niemanden: Die Firma würde zwar gerne, hat aber zuletzt keinen Azubi gefunden. Vielleicht klappe es ja im nächsten Jahr, und auch Patrick Arnold hofft auf einen jungen Menschen, der wie er Interesse an vielfältigen Aufgaben hat.

Dem kann er dann zum Beispiel beibringen, wie man eine neue Bohrvorrichtung für eine alte Maschine herstellt. Das war nämlich sein Meisterstück.

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