Kärwa-Verwirrung in Oberasbach: Wer darf länger feiern?

6.4.2018, 06:00 Uhr
In Unterasbach dürfen die Gäste an drei Tagen bis 1 Uhr feiern. Zu den Kärwas in Rehdorf und Alt-Oberasbach gibt es allerdings widersprüchliche Aussagen.

© Foto: Patzelt In Unterasbach dürfen die Gäste an drei Tagen bis 1 Uhr feiern. Zu den Kärwas in Rehdorf und Alt-Oberasbach gibt es allerdings widersprüchliche Aussagen.

Zur Erinnerung: 2014 hat der städtische Hauptverwaltungsausschuss (HVA) der Stammtischgesellschaft Unterasbach mit dem Beschluss vom 30. Juni freitags, samstags und montags jeweils um eine Stunde verlängerte Betriebszeiten zugebilligt. Dort müssen die Gäste um 1 Uhr heim. In Alt-Oberasbach und Rehdorf ist um 24 Uhr Schluss, gleiches gilt für Altenberg, wobei hier der Zapfenstreich am Montag sogar auf 23 Uhr festgesetzt ist.

Kärwaboum baten schon 2014 um Verlängerung

In besagter HVA-Sitzung vor vier Jahren lag allerdings auch ein gemeinsamer Antrag der Kärwaboum Oberasbach und vom "Stammtisch Unter uns" aus Rehdorf vor, mit der Bitte, im Falle eines positiven Entscheids für Unterasbach diesen auch auf ihre Feste zu übertragen.

Wie man bereits vorab mündlich mit Bürgermeisterin Birgit Huber und Angelika Weisel (Ordnungsamt) besprochen habe, "bitten wir sie, die neuen Zeiten ebenfalls für unsere zwei Kirchweihen in den beiden Stadtteilen anzuwenden", heißt es auf einem Briefbogen der Kärwaboum Oberasbach. Unterschrieben hatten deren Vorsitzender René Schuster und sein damaliger Rehdorfer Kollege Roland Bittel ("Stammtisch Unter uns"). Für Bittel war damit klar: "Das ist durch." Die Zeiten seien auch, so glaubt er sich zu erinnern, "wenn ich mich nicht täusche", in den jährlichen Gestattungen der Stadt für die jeweiligen Kärwas festgehalten gewesen.

Entsprechender Beschluss fehlt

Im Ordnungsamt ist die Haltung wie folgt: Die Stadträte hätten sich seinerzeit dezidiert nur mit dem Unterasbacher Antrag befasst. Bezüglich der anderen beiden Veranstaltungen gäbe es keinen entsprechenden Beschluss. Den bräuchte es aber, sagt der stellvertretende Amtsleiter Christian Kanhäuser. Für die Stadtverwaltung ist deshalb klar: Für Alt-Oberasbach und Rehdorf gelten unverändert die alten Betriebszeiten, die der Sport-, Kultur- und Sozialausschuss festgelegt hat – und zwar bereits im Oktober 2006.

Doch irgendwo klemmt da was: René Schuster hat nach der FN-Anfrage jedenfalls extra noch einmal die von der Stadt im vergangenen Jahr erteilte Gaststättenerlaubnis für das Fest in Alt-Oberasbach studiert und bestätigt: "Wir haben die gleichen Zeiten wie Unterasbach."

Lärmpegel mit Spezialgerät gemessen

Die aktuelle Entwicklung und Probleme dort – wie berichtet moniert ein Bürger mangelnden Lärmschutz – beobachtet der Kärwa-Organisator schon mit einiger Sorge. Auch wenn es seinen Worten nach bisher im Alt-Ort keine derartigen Konflikte gegeben hat, wisse man nie, was passieren könne. Ins gleiche Horn stößt Roland Bittel. Bei der Kärwa in Rehdorf sei besagtes Thema ebenfalls noch keines gewesen, gefeit sei man dagegen aber nie, sagt Bittel, der mit seiner Band, den "Moonlights", nicht nur im Landkreis auf Kirchweihen unterwegs ist.

Auch in Unterasbach spielen die Musiker. Dort hat Roland Bittel im vergangenen Jahr beim Auftritt den Schallpegel extra eingemessen, und zwar nicht mit einer Handy-App, sondern mit einem geeichten Gerät, wie er betont: "Das müsste ich nicht, aber wir wollen schließlich auch keinen Ärger."

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