Kauf einer Krippe hilft den Menschen in Bethlehem

2.12.2016, 13:00 Uhr
Kauf einer Krippe hilft den Menschen in Bethlehem

© Foto: Jakob

Durch die fortschreitenden Repressalien der Israelis als Antwort auf die zweite Intifada zu Beginn dieses Jahrtausends ist die Geburtsstadt Jesu mittlerweile weitgehend isoliert und wird deshalb von immer weniger Touristen besucht. Die meisten Touristen scheuen die ständigen Kontrollen durch das israelische Militär und bleiben der Stadt lieber ganz fern. Dadurch sind viele der christlichen Olivenholzschnitzerfamilien in ihrer Existenz gefährdet, weil sie ihre traditionellen Schnitzereien nicht mehr verkaufen können.

Seit etwa 14 Jahren werden daher auf verschiedenen Advents- und Weihnachtsmärkten in Fürth und in vielen Gemeinden des Landkreises Produkte aus Olivenholz verkauft. Die organisatorische Abwicklung bewerkstelligt seit vielen Jahren der Karmelitenpater Rainer Fielenbach. Er hat dafür einen gemeinnützigen Verein „Musa’ade“ (=Hilfe und Hoffnung für Bethlehem) gegründet und verspricht, dass die Unterstützung aus Deutschland zu 100 Prozent in Bethlehem ankommt. In diesem Jahr ist der 24-jährige George Gharib dabei, neue Verkaufswege zu beschreiten.

Auf Einladung von Dekan André Hermany wohnt er für fünf Wochen im Cadolzburger Pfarrhaus und nutzt jede Chance, auf die Produkte seines kleinen Familienunternehmens und die schwierige Situation der Christen an einem der wichtigsten Orte der Christenheit aufmerksam zu machen. Etwa 30 000 christliche Palästinenser leben nach seinen Angaben in der Region um Bethlehem. Mehrere Kisten und Kartons mit Krippenfiguren, Engeln, Kerzenständern, Anhängern aus Olivenholz lagern in der Pfarrkirche Sankt Otto in Cadolzburg und harren auf möglichst viele Abnehmer und Käufer.

Gharibs Mutter hat etliche in herrlich bunten Farben bestickte kleine Etuis und Täschchen beigesteuert. „Wir sind froh über jeden, der etwas kauft“, sagt Dekan Hermany, „auch wenn es sich um etwas hochpreisige Produkte handelt“. Hermany hat den Sprössling einer Holzschnitzerfamilie im vergangenen Jahr während eines Aufenthalts in einem Pilgerhotel in Bethlehem kennengelernt und zusammen mit ihm diese Idee der Direktvermarktung entwickelt.

Am kommenden Sonntag sind die beiden mit der gesamten Produktpalette auf dem Seukendorfer Adventsmarkt und eine Woche später, am 3. Adventssonntag, auf dem Langenzenner Weihnachtsmarkt am Stand der katholischen Pfarrei St. Marien anzutreffen. Holzschnitzereien des Vereins Musa’ade – Hilfe und Hoffnung für Bethlehem – verkauft Monika Pechtl am Sonntag auf dem Veitsbronner Adventsmarkt (11-18 Uhr) und die Vorsitzende des Kath. Dekanatsrats, Cornelia Kimberger, auf dem Burgfarrnbacher Weihnachtsmarkt am 11. Dezember ab 11 Uhr.

Dekan Hermany hat sich schon für eine besondere Figur erwärmt: einen Engel, der ein Kind im Arm trägt. Er sieht darin einen Schutzengel, der sich jedes Menschen annimmt.

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