Kein Witz: Fürth hat jetzt einen Comödienplatz

26.4.2017, 21:10 Uhr
Kein Witz: Fürth hat jetzt einen Comödienplatz

© Foto: Ralf Rödel

Roland Reuther hat der "Comödien-Platz" bereits vor ungeahnte Probleme gestellt. Etliche Straßen hat Reuther, bei der Stadt für den Verkehrszeichendruck zuständig, schon eingeweiht. Ein sanfter Zug der Stadtoberen genügte bislang, dann rutschte das verhüllende Tuch vom neuen Schild zu Boden.

Bei der Comödie war das nicht so einfach. Die neue Plakette hängt an der verputzten Fassade des Berolzheimerianums – und diese zeigte sich recht widerspenstig. Einiges musste Reuther ausprobieren, bis sich das weiße Baumwolltuch an zwei Schnüren von der Wand ziehen ließ, ohne sich zu verhaken.

Nicht nehmen ließen sich das die vier Comödien-Betreiber Volker Heißmann, Martin Rassau, Marcel Gasde und Michael Urban sowie Oberbürgermeister Thomas Jung. Zusammen weihten sie am Mittwoch die 18,5 Quadratmeter große Fläche – kaum mehr als ein Stückchen verbreiterter Gehsteig – vor dem Theater-Eingang ein. "Nicht ganz so groß wie die Fürther Freiheit" sei der neue Platz der Stadt, räumte denn auch Jung ein und witzelte, dafür sei die Lage zwischen Sparkasse und der Pension Central "atemberaubend".

Ein Zufallsprodukt

Eine Vorschrift dazu, was alles zu einem Platz werden darf, gibt es übrigens nicht. Und wer auf eine Verschönerung des Ecks hofft, wird enttäuscht: Nach Auskunft der Comödie wird es dringend als Kurzparkplatz für Laster benötigt, die Getränke oder Equipment für Gastspiele anliefern.

Jung beteuerte, die Stadt sei mit Würdigungen dieser Art eher zurückhaltend, aber die Comödie, die Fürth weit über Nordbayern hinaus bekannt gemacht habe, verdiene es, einen eigenen Platz zu bekommen. Die Idee, dem bei rauchenden Besuchern sehr beliebten Austritt vor dem Berolzheimerianum einen eigenen Namen zu geben und so die Anschrift des Theaters und des "Grüner Brauhauses" zu ändern, entstand eher zufällig.

Zum Dank für ein Vierteljahrhundert Klamauk bekamen Heißmann und Rassau das Straßenschild "Comödien-Platz" 2016 eigentlich nur symbolisch vom OB überreicht. Die CSU-Fraktion regte aber daraufhin im Stadtrat an, den Miniatur-Theatervorplatz ganz offiziell so zu benennen. Einstimmig entschied man sich für diesen Vorschlag; jetzt wurde er umgesetzt.

"Ich freue mich, dass der Ort, an dem wir arbeiten, nun gewürdigt wird", sagt Volker Heißmann. Wie die Post mit der neuen Adresse zurechtkommt, darauf ist Martin Rassau gespannt. Wobei: "Bei uns landen sowieso sämtliche Pakete der Stadt." Damit sich die Theaterbesucher nicht verlaufen, steht die neue Adresse ab sofort auf sämtlichen Visitenkarten und dem Briefpapier der Comödie.

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