Kinderbetreuung klappt im Landkreis Fürth

28.4.2016, 13:00 Uhr
Kinderbetreuung klappt im Landkreis Fürth

© Hans-Joachim Winckler

In der jüngsten Sitzung des Jugendhilfeausschusses erläuterte Tabea Höppner die aktuelle Situation und prognostizierte den künftigen Bedarf. Für die Jüngsten stehen 938 Plätze in Krippen zur Verfügung, außerdem können Tagesmütter 175 Mädchen und Jungen aufnehmen. Tatsächlich werden etwas weniger Plätze, als zur Verfügung stehen, von Eltern in Anspruch genommen, nämlich 920. 38 Prozent aller unter Dreijährigen besuchen eine Tagespflege, davon 85 Prozent eine Krippe, 15 Prozent versorgt eine Tagesmutter.

Die Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage erklärt sich unter anderem aufgrund der regionalen Verteilung der Plätze: Wer beispielsweise in Seukendorf sein Kind betreuen lassen möchte und keinen Platz findet, wird kaum zu einer Tagesmutter nach Stein fahren, die noch ein Kind aufnehmen könnte.

Keine Beschwerden

„Grundsätzlich kann derzeit . . . von einem bedarfsgerechten Betreuungsangebot ausgegangen werden, da keine Beschwerden oder Klagen vorliegen und zudem in der Kindertagespflege freie Plätze zur Verfügung stehen“, ist in dem Bericht des Jugendamtes nachzulesen.

Tabea Höppner kündigte aber an, dass angesichts der lokalen Verteilung weitere Tagesmütter angeworben werden sollen, um die Nachfrage gleichmäßig stillen zu können.

Eine Vollversorgung ist für Kinder im Alter von drei Jahren bis zur Einschulung nötig. Derzeit besuchen im Landkreis 2772 Mädchen und Jungen einen Kindergarten, das sind 96 Prozent der Altersgruppe. Die Zahl der Vorschulkinder steigt jedoch und damit die Nachfrage nach Plätzen.

In einer Gemeinde wurde daher übergangsweise eine Krippengruppe wieder in eine Kindergartengruppe umgewandelt, in einer weiteren Kommune ist dies ab September geplant. Bislang steht für jedes Kind ein Platz zur Verfügung. Bei einem unvorhergesehenen Bedarf könnte es allerdings knapp werden in den Einrichtungen.

Für Grundschüler existiert keine Studie zum Betreuungsbedarf, weder bundes- noch landkreisweit. Inzwischen gibt es die unterschiedlichsten Möglichkeiten, wie Eltern ihre Töchter und Söhne nach dem Unterricht betreuen lassen können: vom Hort über die Mittagsbetreuung bis zur Ganztagsschule. Im Schuljahr 2015/16 besuchten 1133 Landkreiskinder eine der Institutionen, das entspricht 56 Prozent. Auch hier wird von einer steigenden Nachfrage ausgegangen.

Ausführlich schilderte Tabea Höppner die Problematik der Prognose, dabei sei man auf die Kooperation mit den Gemeinden und deren Übermittlung der Einwohnerzahlen, aber auch auf die Zusammenarbeit mit den Betreuungseinrichtungen angewiesen. Da in einigen Landkreiskommunen neue Baugebiete geschaffen werden, also weiter mit Zuzug junger Familien zu rechnen ist, steigt der Bedarf an Betreuungsplätzen. Auch die Zahl der unter Dreijährigen, die später in Kindergarten und Schule wechseln, lässt erwarten, dass mehr Einrichtungen nötig sind.

Weiterer Ausbau ist nötig

Grundsätzlich geht man in den kommenden beiden Jahren davon aus, dass zusätzlich 70 neue Krippenplätze, 100 Kindergartenplätze und 75 Hortplätze nachgefragt werden. Unklar bleibt dabei, in welcher Anzahl Flüchtlingskinder in den Gemeinden aufgenommen werden, die dann ebenfalls einen Anspruch auf Betreuung haben.

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