Kleine Entdecker gehen in Zirndorf auf Tour

9.10.2016, 21:00 Uhr
Kleine Entdecker gehen in Zirndorf auf Tour

© Foto: Hans Winckler

Warum, Frau Obermeier, Frau Leinhos, sind Schulfächer wie Physik oder Chemie bei Kindern und Jugendlichen selten der Renner. Warum fehlt so oft die Begeisterung für die Naturwissenschaften?

Christine Obermeier: Da muss ich, zumindest zum Teil, widersprechen. Kinder interessieren sich natürlich dafür, und oft sind es ja auch ganz alltägliche Dinge, von denen sie wissen möchten, wie sie funktionieren. Als Pädagogin sage ich, wir müssen die Kinder dort abholen, wo sie stehen. Ganz wichtig ist der Spaß und die Erfahrung, praktisch miteinander etwas zu erarbeiten. In der Schule läuft das anders, da ist das Ganze meist zu verwissenschaftlicht.

 

Woher kam der Anstoß für das Projekt?

Elvira Leinhos: Ich war auf einer Fortbildung bei der Landesarbeitsgemeinschaft in Bayern für Freiwilligen-Agenturen. Da lag Info-Material aus, und ich dachte mir, das würde gut zu uns in die FAZ passen. Wir haben eine Gruppe „Jung bis Alt“, und auch bei den kleinen Entdeckern geht es um die Kommunikation zwischen den Generationen.

 

Und jetzt suchen Sie pensionierte Physik- und Chemielehrer, die mit den Kinder experimentieren?

Leinhos: Fachmann oder Lehrer braucht niemand zu sein. Wir suchen Menschen, die gerne mit Kindern arbeiten und mit ihnen auf Entdeckungstour gehen.

Obermeier: Unsere Ehrenamtlichen müssen das Ganze kindgerecht rüberbringen, darauf legen wir Wert. Und dazu gehört auch, dass manchmal etwas nicht so funktioniert, wie vorgesehen.

 

Wie soll das Projekt ablaufen?

Leinhos: Zunächst wollen wir am kommenden Montag den Interessenten das Vorhaben vorstellen. Im November gibt es dann einen Workshop, bei dem die Ehrenamtlichen weiter eingearbeitet werden. Als Grundlage dient uns „Das große Forscherbuch für Kinder“. Darin sind 70 einfache Experimente beschrieben, unter anderem zu Themen wie Licht und Schatten, Luft, Wasser, Berge und Steine. Wir brauchen dazu kein Labor oder einen Bunsenbrenner. Alle Versuche sind mit einfachen, alltäglichen Mitteln durchzuführen. Im Mittelpunkt stehen die Fragen der Kinder, zu denen die Antworten gemeinsam erarbeitet werden sollen.

 

In welchem Maß sind denn die „großen Freiwilligen“ gefordert?

Obermeier: Entweder einmal pro Monat oder vielleicht im Rahmen einer Projektwoche. Das legen wir, genau wie die Themen, in enger Absprache mit den Kindergärten – wir haben zehn Einrichtungen im Zirndorfer Bereich kontaktiert – und den Ehrenamtlichen fest. Wir koordinieren Inhalte, Zeiten und führen Erstgespräche.

 

In den Kindergärten läuft doch aber bereits das „Haus der kleinen Forscher“. Kommen sich beide Unternehmen nicht in den Weg?

Leinhos: Das ist keine Konkurrenz, sondern soll parallel laufen. Für die „Kleinen Forscher“ wurden ja die Kindergartenleitungen ausgebildet. „Kleine Entdecker“ funktioniert über Ehrenamtliche. Wir sehen das als schöne Ergänzung.

 

Haben die „Kleinen Entdecker“ einen zeitlichen Rahmen?

Obermeier: Das Projekt läuft bis 31. Dezember 2017 und wird von der Bayerischen Sparkassenstiftung und von der LBS unterstützt. Von dem Geld haben wir Material wie Lupen, Taschenlampen und Welt-Bälle angeschafft. Außerdem wird damit auch unsere Tätigkeit finanziert. Ab Ende nächsten Jahres müssen die „Kleinen Entdecker“ dann auf eigenen Beinen stehen.

„Kleine Entdecker – ganz groß – die Welt erkunden“ – Informationen zu dem Projekt gibt es am Montag, 10. Oktober, 11 bis 12.30 Uhr, im Kinderhaus Zirndorf. Weitere Auskünfte unter Tel. (09 11) 6 00 36 46 (Montag bis Freitag von 10 bis 12 Uhr). E-Mail: freiwilligenagentur-zirndorf@gmx.de

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