"Kleine Entdecker" öffnen die Tür zur Forscher-Welt

12.3.2018, 21:00 Uhr

© Foto: Annika Fröhlich

"Wer von euch kennt das?", fragt Tanja Heimstädt und hält einen Kohlkopf in die Höhe. Die Kinder zucken nur mit den Schultern. Schließlich löst Heimstädt das Rätsel auf: "Das ist Blaukraut. Manche nennen ihn auch Rotkohl." "Aber der ist doch gar nicht blau oder rot, sondern lila", stellt ein Mädchen fest.

"Das ist heute unser Experiment", erklärt Heimstädt. "Wir finden heraus, warum Blaukraut so genannt wird." Ein Kind nach dem anderen darf helfen, das Gemüse zu stampfen. Dann geht es zurück auf die Plätze, die Experimente starten.

Unterstützung aus Zirndorf

Einmal in der Woche kommt eine Gruppe der Vorschulkinder von Heilig Geist zusammen, um mit Tanja Heimstädt zu verschiedenen naturwissenschaftlichen Themen zu experimentieren. "Kleine Entdecker" ist ein Bildungsprojekt für Jungen und Mädchen in Kindertagesstätten, das die Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen/Freiwilligen-Zentren seit 2012 an ausgewählten Standorten in ganz Bayern durchführt. Der Kindergarten Heilig Geist in Veitsbronn gehört zu den zehn Einrichtungen, die die Freiwilligen-Agentur Zirndorf betreut. Die Bayerische Landesbausparkasse (LBS) und die Bayerische Sparkassenstiftung unterstützen das Projekt zu gleichen Teilen finanziell.

Ehrenamtliche wie Tanja Heimstädt helfen dem pädagogischen Fachpersonal in den Kindergärten bei der Durchführung der Experimente. Ohne sie wäre das Projekt gar nicht möglich. Alle Ehrenamtlichen haben eine Fortbildung von Science-Lab, einer unabhängigen und gemeinnützigen Bildungseinrichtung, absolviert. "Es freut mich sehr, wenn ich sehe, dass sich die Kinder für naturwissenschaftliche Themen begeistern lassen und dabei zu großen Forschern werden", sagt Heimstädt. Die Begeisterung ist den Vorschulkindern ins Gesicht geschrieben. Eifrig gießen sie den Blaukrautsaft nacheinander zu Zitronensaft, Natron, Sprudelwasser und Seife – alles mit Hilfe der heute anwesenden Gäste: Zwei Vertreterinnen der Sparkassenstiftung sind dabei, ebenso der stellvertretende LBS-Regionaldirektor Albert Spieß. Sie können sich vergewissern, dass das Projekt Früchte trägt.

Neben Bürgermeister Marco Kistner schaut an diesem Tag auch Landrat Matthias Dießl vorbei. Er hat die Schirmherrschaft für die "Kleinen Entdecker" bei ihrem Start 2016 übernommen und zeigt sich begeistert von dem Projekt: "Naturwissenschaftliches Experimentieren im Kindergarten hilft sicher, den Zugang zu den Naturwissenschaften zu verbessern, und das ist in Zukunft entscheidend für unsere Gesellschaft und Arbeitswelt."

"Es weckt die Neugierde und erweitert spielerisch das Wissen", bestätigt Kindergartenleiterin Renate Kreuzer. Nach einem Jahr kann auch Projektkoordinatorin Elvi Leinhos ein positives Fazit ziehen: "Die Freiwilligen sind mit sehr viel Engagement und großer Freude dabei und erzählen begeistert von den Erlebnissen mit ihren kleinen Entdeckern."

Die Kinder sehen gespannt zu, wie sich die Flüssigkeiten verfärben – die Gläser mit basischen Zutaten blau, die Gläser mit sauren Zutaten rot. Jetzt haben sie auch das Rätsel gelöst, weshalb die Begriffe Rotkohl und Blaukraut doch nicht falsch sind.

Am Ende der Stunde gibt es für die kleinen Forscher eine weitere Markierung in ihren Forscherpass. Da nun eine Seite voll ist, wartet jetzt noch eine Überraschung auf die Mädchen und Buben: Alle bekommen einen Luftballon.

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