Kleine Tänzer mit Tuch und Teddy

10.4.2014, 13:00 Uhr
Kleine Tänzer mit Tuch und Teddy

© Riemann

Die Nachmittagssonne taucht den großen Gruppenraum in warmes Licht. Noch ist alles ruhig, Tanzlehrer Thomas Schmidt trägt eine große Kiste mit Tüchern und Stofftieren in den Raum, baut seinen Laptop auf und schließt die Lautsprecher an. Im Vorraum sind Stimmen zu hören, und schon kommt Leben in die Bude: Aufgeregt stürmt die dreijährige Jana herein und ruft laut: „Tanzen, tanzen“. Sie packt ihre Mama an den Händen und dreht sich mit ihr im Kreis. Nach und nach kommen die anderen Mädchen und Jungen dazu. „Viele Kinder schauen am Anfang nur zu und die Eltern denken schnell, es wäre noch nicht so weit. Doch oft sind es gerade die ganz Ruhigen, die dann zu Hause anfangen, einen Tanz nachzumachen oder ein Lied zu singen“, erzählt Thomas Schmidt aus seiner langjährigen Erfahrung mit den Tanzbambini.

Sie sind zwischen eineinhalb und drei Jahre alt und die Tanzstunde findet zusammen mit einem Elternteil statt. Vier Kinder machen heute mit und jedes darf sich beim Begrüßungslied eine Aktion wünschen. Daniel will hüpfen und alle hüpfen durch den Raum, Jana will fliegen und alle breiten die Hände aus, Simon will klatschen, und Anabel will mit den Händen auf den Boden klopfen. Für das nächste Lied packt Schmidt bunte Chiffontücher aus und jedes Kind schnappt sich schnell zwei davon. Einige wirbeln sofort wild mit den Tüchern herum, andere machen langsame Bewegungen oder schauen zu.

„Die Kinder sollen von ganz allein kommen“, meint Thomas Schmidt, meist sind die Eltern da zu ungeduldig und versuchen, sie zu lenken. Aber die Kinder sollen ganz zwanglos den Zugang zu Musik, Rhythmus und Bewegung finden. Außerdem sind sie ja jedes Mal anders drauf und haben mal mehr und mal weniger Lust, mitzumachen.“ Nach 30 Minuten Bambini-Tanzstunde mit Monstertanz, Schwungtuch und viel Bewegung und Gesang signalisiert das Schlusslied, dass jetzt alle nach Haus gehen.

Kurz darauf erobert schon die nächste Gruppe den Tanzsaal. Jetzt sind die größeren Kinder zwischen drei und sechs Jahren dran, und sie tanzen auch schon ohne Mamas und Papas. Die nutzen die 40 Minuten zum gemütlichen Kaffeekränzchen im Vorraum oder zum Einkaufen. Für ihre Kinder ist der Freitagnachmittag der absolute Höhepunkt in der Woche, erzählen sie.

Entsprechend aufgeregt und bewegungshungrig kommen sie an und fordern Thomas Schmidt ganz schön heraus. Aber der gelernte Tanzlehrer, der seit über zehn Jahren Kinder unterrichtet und in seinem „Tanz-Mobil“ seit sechs Jahren Kurse für Kleinkinder anbietet, lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. „Es ist richtig spannend, die Fortschritte zu beobachten, zunächst bei den einfachen Bewegungen, Singspielen und Stopptänzen und später bei kleinen Rollenspielen und Choreografien.“

Die Bambini, vom Lauf- bis zum Kindergartenalter, tanzen jeden Freitag ab 15 Uhr und die Kinder von drei bis sechs Jahren von 15.40 bis 16.20 Uhr. Wer möchte, kann jederzeit einmal zum Schnuppern vorbeikommen, auch ein Einstieg in die Kurse ist jederzeit möglich.

Weitere Infos unter http://tanz-mobil.jimdo.com und www.familienzentrum-stein.de.

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