Kompliziertes Bauprojekt

14.7.2013, 22:00 Uhr
Kompliziertes Bauprojekt

© Hans-Joachim Winckler

Wo sich zurzeit eine Ackerfläche erstreckt, bedeckt von einem großen Getreidefeld, könnten demnach künftig sieben Mehrparteien- und zwölf Reihenhäuser beziehungsweise Doppelhaushälften stehen. Alles in allem wären das 61 Wohneinheiten.

Die sieben Mehrparteienhäuser — der Investor spricht von „Stadtvillen“ — wären zu den beiden Straßen hin ausgerichtet und hätten je drei Etagen: Erdgeschoss, erster Stock plus — zurückgesetzt — ein Penthousegeschoss. Doppel- und Reihenhäuser befänden sich im inneren Bereich.

Aus städtebaulicher Sicht habe er keine Einwände, sagte Baureferent Joachim Krauße in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses. Doch existiere für das Gelände zum einen kein Bebauungsplan, zum anderen wolle der Investor nicht selbst bauen, sondern Grundstücksteile verkaufen. Das Problem aus Kraußes Sicht: Die Stadt hätte nicht einen Bauträger als Partner, sondern mehrere Einzeleigentümer. Das verkompliziere manches, zumal eine öffentliche Erschließungsstraße nötig würde.

Nach den vorläufigen Planungen soll diese von der Forsthausstraße kommend nach Süden führen, dann nach Osten abschwenken und auf den Johannes-Götz-Weg treffen. Für Krauße wirft das mehrere Fragen auf: Wer soll diese Erschließungsstraße bauen? Der Bauträger? Die Stadt? Und wer ist später für ihren Unterhalt zuständig? Die Gemeinschaft der Einzeleigentümer?

Der Referent empfahl schließlich, einen Mittelweg einzuschlagen. Der Ausschuss schloss sich dem an. P&P wurde eine Teilbaugenehmigung für die an die Forsthausstraße grenzenden (und damit schon erschlossenen) Stadtvillen in Aussicht gestellt, für das restliche Gelände erstellt die Stadt einen Bebauungsplan.

Nachbarn befürchten unterdessen eine „zu hohe Verdichtung“. Er verstehe nicht, „warum da plötzlich Häuser mit sieben Wohneinheiten zugelassen werden sollen“, so ein Anwohner im FN-Gespräch. Wenn es keinen Bebauungsplan gibt, sei es doch üblich, sich an der Umgebung zu orientieren, und da gebe es ausschließlich Einfamilienhäuser. Dass die freie Fläche eines Tages bebaut wird, damit habe man rechnen müssen, meint der Nachbar. „Aber mich stört, dass so viele Häuser kommen sollen.“ Er hoffe, dass das Vorhaben ebenso abgespeckt wird wie das Bauprojekt Brünnleinsweg am anderen Ende der Forsthausstraße (wir berichteten).

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