Kreuzchen für ein gutes Miteinander

5.12.2016, 12:10 Uhr
Kreuzchen für ein gutes Miteinander

© Hans-Joachim Winckler

Um einen Platz in dem 15-köpfigen Gremium bewerben sich 26 Kandidaten auf elf Listen. Wählen können alle volljährigen ausländischen Mitbürger – auch Flüchtlinge, die seit 9. September ihren Hauptwohnsitz in Fürth haben. Jeder Wähler hat nur eine Stimme. Um zu verhindern, dass der Beirat wie in den 1990er Jahren von einer Nationalität dominiert wird, gibt es einen Minderheitenschutz für die Gruppen der Europäer, Asiaten, Afrikaner, Amerikaner und Australier sowie der Spätaussiedler. Pro Nation dürfen maximal vier Beiräte ins Gremium einrücken. In Fürth, so die städtische Integrationsbeauftragte Anke Kruse, leben Angehörige von immerhin 147 Nationen. Die größten Gruppen stellen Türken und Griechen.

Nachdem die Wahlbeteiligung immer mehr abgenommen hat, wurde der Wahlmodus gestrafft. Es gibt nur noch ein Wahlbüro im Rathaus, Eingang Königstraße 86. Geöffnet ist es am Montag und am Donnerstag von 8.30 bis 20 Uhr, am Dienstag, Mittwoch und Freitag von 8.30 bis 15 Uhr. Wie Anke Kruse hofft auch der bisherige Beiratsvorsitzende Antonios Kerlidis auf einen regen Zuspruch für das Angebot in Fürth ein Wörtchen mitreden zu können.

Der Erfolg der bisherigen Beiratsarbeit macht dem Griechen Kerlidis Mut zum weiteren Einsatz. Im Mittelpunkt des Gremiums stehe der einzelne Mensch mit seinen konkreten Bedürfnissen und nicht Religion und Parteien. „Wir haben gemeinsame Ziele, das ist das Rezept für ein harmonisches Zusammenleben“, sagt Kerlidis. Er möchte mit seiner Arbeit weitergeben, was er von Deutschland bekommen hat. Daneben gelte es, in der Öffentlichkeit das Verständnis für die Belange ausländischer Mitbürger zu vertiefen. Zu den neuen Herausforderungen zählt der bisherige Beiratschef das Integrieren der Flüchtlinge.

Dass das Gremium über kein separates Büro verfügt, betrachtet Kerlidis nicht als Manko. Man treffe sich einmal im Monat bei verschiedenen Vereinen. Hier sei man näher an der Zielgruppe der Arbeit, könne Ideen sammeln und Probleme studieren. Gepflegt würden auch die Kontakte mit dem Nürnberger Integrationsrat, doch die Arbeit über die Stadtgrenze hinweg sei noch ausbaufähig. Das Motto lautet für Kerlidis: „Gemeinsam sind wir stark.“

Keine Kommentare