Langenzenn: Junge Räte fühlen sich unfair behandelt

13.2.2018, 21:00 Uhr
Langenzenn: Junge Räte fühlen sich unfair behandelt

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Grund: Die Anfangszeiten der Sitzungstermine der Stadtratsausschüsse. "Wollen wir noch junge berufstätige Leute, die sich im Stadtrat engagieren?", fragte Lena Goos, Jahrgang 1991, von Beruf Physiotherapeutin und seit vier Jahren für die Sozialdemokraten im Stadtrat. Schon 2014 hatte sie moniert, dass es ehrenamtlichen Stadtratsmitgliedern Probleme bereite, die Arbeit und das politische Engagement unter einen Hut zu bringen.

Ausschusssitzungen, die bereits um 14 oder 16 Uhr beginnen, müssten mit dem Arbeitgeber geklärt und Termine abgesprochen werden. Auch interessierte Bürger(innen) täten sich schwer, solch nachmittägliche Sitzungen zu besuchen.

Aktuell seien die Anfangszeiten wieder geändert worden und müssten mit den Arbeitgebern neu verhandelt werden. Einen Lohnausgleich, der den Stadträten eigentlich zusteht, wolle man gar nicht in Anspruch nehmen, betonte Goos, man möchte lediglich zu einer allgemein verträglichen Terminplanung kommen: "Und das liegt nur in der Macht des Bürgermeisters."

"Sie machen es uns immer schwerer teilzunehmen", bekräftigte SPD-Fraktionsvorsitzende Irene Franz die Kritik an die Adresse des Stadtoberhaupts. "Ich empfinde das als unfair."

Jürgen Habel konterte, das Langenzenner Rathaus verschicke seit geraumer Zeit einen Jahressitzungsplan an alle Stadtratsmitglieder, was die Termine auf lange Sicht planbar mache — im Gegensatz zu anderen Gemeinden im Landkreis, die relativ kurzfristig einladen würden. Zudem sei vereinbart worden, die Anfangszeiten zu vereinheitlichen, sagte der Bürgermeister in aufforderndem Ton in Richtung seiner Stadtverwaltung.

Ein Problem seien die Überstunden der städtischen Bediensteten, die sich durch ihre Anwesenheit bei Sitzungen ansammeln, verteidigte sich Habel. Diese Mehrzeiten müssten in Grenzen gehalten werden.

Sturz vor dem Rathaus

Markus Vogel, Sprecher der Freien Wähler im Stadtrat, bemängelte in einem Antrag das "marode, unfallträchtige Pflaster" vor dem alten Rathaus. Erst vor 14 Tagen sei eine Bürgerin auf den zum Teil abgebrochenen Pflasterplatten gestürzt. Dies müsse Anlass sein, endlich zu reagieren und den alten Belag auf dem Prinzregentenplatz zu ersetzen, forderte Vogel.

In einem zweiten Antrag verlangen die Freien Wähler Auskunft über den Umfang der baureifen Liegenschaften im Besitz der Zennstadt — um sie Bauherren für barrierefreies Wohnen anbieten zu können. Der Bedarf nach solchen Wohnungen wird auch in Langenzenn als hoch eingeschätzt.

Eine gefährliche Situation für Schulkinder sprach CSU-Stadträtin Anni Schlager in einem weiteren Antrag an. Im Vorort Heinersdorf hält der Schulbus direkt an der Staatsstraße; die Buben und Mädchen müssen über die viel befahrene Straße heimlaufen. Auf den seit langem geforderten Fahrbahnteiler warte man noch immer, kritisierte Schlager. "Wenn aber was passiert", dann sei der Jammer groß. Die Stadträtin verlangte, der Schulbus solle wenigstens in die Ortschaft hineinfahren und die Kinder dort absetzen.

"Die neuen Leuchten kann man gleich ausschalten"

In der Bevölkerung umstritten ist die Leuchtkraft der neuen energiesparenden LED-Straßenbeleuchtung. "Die Leute sagen, es sei wesentlich dunkler als vorher, die neuen Leuchten kann man auch gleich ganz ausschalten", zitierte 2. Bürgermeister Erich Ammon. Die Ausleuchtung sei wohl nicht optimal, berichtete Hans-Peter Krippner über Bürgerklagen.

500 LED-Leuchten werden in einem ganzen Paket stadtweit installiert, aktuell in Horbach. Die Leuchtkraft auf die entscheidende Fläche sei wesentlich größer als bei den bisherigen Lampen, sagte Michael Wittmann vom Bauamt. Dem pflichtete Grünen-Stadtrat Bernhard Heeren bei: "Die alten Pilzkopfleuchten hatten viel Streuverlust und waren funzeliger."

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