Leserfragen an Caligiuri: Spanisches Bier am Golfplatz

17.10.2014, 12:11 Uhr
Leserfragen an Caligiuri: Spanisches Bier am Golfplatz

© Foto: Zink

Martin Schano, FN-Sportredaktion: Herr Caligiuri, rechtzeitig zum Spiel gegen ihren Ex-Verein sind Sie am Samstag ein Thema für die Startelf. Mit welchem Gefühl reisen Sie nach Braunschweig?

Marco Caligiuri: Ein Gefühl werde ich erst entwickeln, wenn wir dort sind. Ich war ein Jahr da, es ist halt der Ex-Klub. Ich denke aber nicht an Revanche, das ist Energieverschwendung. Mit 30 muss ich niemandem mehr etwas zeigen. Dass ich in der Startelf stehe, ist gut möglich, aber das letzte Wort hat der Trainer noch nicht gesprochen.

Sie kamen erst am Ende der Transferperiode nach Fürth, obwohl Sie abslösefrei waren – stand Ihr Telefon den Sommer über still?

Caligiuri: Es gab Anfragen aus dem Ausland, aber es hat immer etwas gefehlt. Beim Angebot aus Fürth hat alles gepasst, deshalb bin ich gerne zurückgekommen.


Norbert Berger aus Coburg: Sie sind kleiner als Zsolt Korcsmar. Wo sehen Sie dennoch Ihre Vorteile als Innenverteidiger?

Caligiuri: Ich mag mich nicht mit Mitspielern vergleichen, ich kenne meine Stärken, beim Kopfball habe ich noch Luft nach oben.


Adrian Crnoja aus Fürth: Was ist Deine Lieblingsspeise, was Dein Lieblingsbier?

Caligiuri: Ich mag die italienische Küche, koche selbst aber eher selten. Mein Lieblingsbier ist seit kurzem das spanische San Miguel, das habe ich zufällig beim Einkaufen entdeckt. Es erinnert mich an Urlaub.

Bist Du ein Land- oder ein Stadtmensch?

Caligiuri: Ich wohne in der Nähe des Fürther Golfplatzes, wo es etwas ruhiger zugeht, denn ich fühle mich wohler auf dem Land. Nach ein paar Stunden tagsüber in der Stadt bin ich froh, wenn ich wieder meine Ruhe habe.

Hast Du Familie?

Caligiuri: Ich habe in Braunschweig meine Freundin kennengelernt, die dort auch noch wohnt. Insofern hat sich das Jahr gelohnt (grinst).

Bemerken die Spieler, dass einige Fans ein Problem mit dem Zusatz "Greuther" im Vereinsnamen haben?

Caligiuri: Sicher kriegen wir das mit. Jeder darf seine Meinung haben, solange nicht die Mannschaft darunter leidet.

Verstehst Du, dass die Fans seit 2010 jedes Jahr das Auswärtsspiel bei den Münchner Löwen wegen des damaligen Polizeieinsatzes boykottieren?

Caligiuri: Es ist schwer, in diese Sache Einblick zu bekommen, ich habe das am Rande mitbekommen. Wenn der Boykott nur bei diesem Spiel stattfindet, dann ist es in Ordnung.

Findest Du, dass sich der Verein kleiner macht, als er ist? Stichworte: Ausbildungsverein, Umbruch im Sommer.

Caligiuri: Nein, Fürth wird von außen größer wahrgenommen als früher, das ist auch am Fernseher zu erkennen. Es wird anders über Fürth gesprochen.

Was kann das Team dieses oder nächstes Jahr erreichen?

Caligiuri: Das Potenzial ist wie jedes Jahr sehr groß. Aber momentan gilt es, insgesamt Stabilität reinzubringen. Gerade in Auswärtsspielen müssen wir mutiger auftreten, dann wird man sehen, wohin der Weg führt.


Frank Kreuzer aus Fürth: Was sagst Du zum Erfolg deines Bruders Daniel in Wolfsburg und kannst Du Dir vorstellen, mit ihm zusammen zu spielen?

Caligiuri: Das könnte ich mir vorstellen, wir haben bisher oft gegeneinander, aber nie miteinander gespielt. Ich freue mich riesig, dass er sich in der ersten Liga durchbeißen konnte und fiebere immer mit ihm. Ich hoffe, er kann noch weitere Stufen in seiner Karriere nehmen.


Justin Lüdeking aus Lage: Was hast Du an Fürth, an Stadt und Verein, vermisst?

Caligiuri: Ich habe gemerkt, es stimmt hier, und ich habe mich gefreut, alte Gesichter wiederzusehen. Sportlich kann ich dazu noch nichts sagen, da ich noch nicht lange genug wieder da bin. Ich habe mich schon auf die alten Kabinen im Ronhof eingestellt. Als ich dann den riesigen Komplex gesehen habe, war ich schon angetan, was sich hier getan hat und es hat mich in meiner Entscheidung bestätigt. Von der Stimmung in der Mannschaft her
ist es nicht viel anders als bei meinem letzten Engagement hier. Die Spieler werden ja charakterlich gecheckt, weswegen auch diesmal die Stimmung in der Kabine gut ist.

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