Mädchen organisieren Messe selbst

13.3.2013, 19:00 Uhr
Mädchen organisieren Messe selbst

© Schönfeld

Es ist ein Novum in der Geschichte der Schülermesse: Erstmals wird die Veranstaltung selbst von einer Schülerfirma organisiert — der DGS Event von der Gustav-Schickedanz-Mittelschule, die auch als Veranstalter fungiert. Zuletzt hatte die kleine Schülerfirma mit ihren neun Mitarbeiterinnen eine viel beachtete Jobbörse an ihrer Schule auf die Beine gestellt (wir berichteten).

Die Idee, die Messe dieses Mal durch eine Schülerfirma in Angriff nehmen zu lassen, kam von den Jugendlichen selbst. „Sie haben die Organisation regelrecht an sich gerissen“, erzählt der Rektor der Schickedanz-Schule, Gerhard Kastl, sichtlich stolz. „Seit November arbeiten wir an diesem Projekt“, berichtet die 17-jährige Jessica Higgins, eine der beiden Sprecherinnen von DGS Event.

Eine Menge Arbeit war zu bewältigen: von Anschreiben an die einzelnen Schulen bis hin zu Kontakten zu den Sponsoren und zur Presse. „Für mich war das alles sehr interessant — und es hat mir geholfen, meine Schüchternheit zu überwinden“, sagt Mitstreiterin Sabrina Kosuchowski. Unterstützt wurden die Schülerinnen unter anderem von der betreuenden Lehrkraft Birgit Meyer und von Michael Leibrecht, Geschäftsführer von „machen.de“. Er stand der DGS Event mit Rat und Tat in Sachen Internetpräsenz in den sozialen Netzwerken zur Seite.

35 Schülerfirmen aus ganz Bayern werden an den Messeständen in der Stadthalle professionell ihre Produkte präsentieren. Die Palette reicht von Seifen und Taschen über Schmuck bis hin zu Dekoartikeln für Haus und Garten. Außerdem wetteifern die Firmen um den Titel für den besten Messestand, den originellsten Live-Werbespot und die beste Catering-Firma.

Bürokratische Hürden

Partner der Messe sind unter anderem die Regierung von Mittelfranken, die Sparkasse , die IHK-Vertretung in Fürth, die Leupold-Stiftung und das Institut der deutschen Wirtschaft in Köln sowie der bayerische Elternverband. Dass die Teilnehmerzahl diesmal deutlich zurückgegangen ist, führt Schulleiter Kastl auf die gestiegene Belastung der Lehrkräfte an den Schulen zurück. „Durch die bürokratischen Hürden werden es leider wieder weniger Schülerfirmen“, konstatiert er. Sie zu betreuen, erfordere „ein besonderes Engagement seitens der Lehrerschaft“. Gerade einmal eine Stunde bekomme ein Pädagoge aber pro Woche dafür als Zeitbudget zugestanden, sagt Kastl — wenig, zu wenig Zeit für die in seinen Augen doch so wichtige Aufgabe.

Auch Fürths Bürgermeister und Schulreferent Markus Braun lobt die praxisbezogene Arbeit der Schülerfirmen. „Ich bin beeindruckt, was hier geleistet wird. Schülerfirmen sind eine gute Möglichkeit, sich im Schonraum Schule auszuprobieren“, findet er.

Für Jessica Higgins und Sabrina Kosuchowski hat sich die erworbene Erfahrung bereits ausbezahlt: Beide bekamen auf Anhieb eine Ausbildungsstelle. „Unser Engagement in der Schülerfirma ist bei den Arbeitgebern gern gesehen worden“, berichten sie.

7. Messe für Schülerfirmen, Donnerstag, 14. März, von 12 bis 17 Uhr in der Stadthalle Fürth

 

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