Marktführer wieder in Fürther Hand

17.2.2017, 16:00 Uhr
Marktführer wieder in Fürther Hand

© Foto: Leberzammer

Jeder kennt sie, es gibt sie praktisch rund um den Globus: Hinweisschilder in Weiß, Gelb oder Blau, die meist an Hauswänden anzeigen, wo eine Versorgungsleitung zu finden ist. Weniger bekannt dürfte sein, dass rund 60 Prozent der Kommunen bundesweit diese wichtigen Schilder aus Fürth beziehen.

"Wir haben die besten Schilder der Welt", erzählt Geschäftsführer Matthias Lunz mit sichtlichem Stolz. Nicht nur, dass die Franken Plastik GmbH darauf 15 Jahre Garantie gewährt. Mit den praktischen, weil austauschbaren Ziffern und Buchstaben, die in dem Unternehmen einst erfunden wurden, sind die Schilder im Arbeitsalltag auch äußerst flexibel und schnell einsetzbar.

"Sie praktizieren hier alles, was ‚made in Germany‘ ausmacht: Innovation, Kreativität, Flexibilität und Zuverlässigkeit", lobt der Geschäftsführer des Fürther IHK-Gremiums, Gerhard Fuchs, das Traditionsunternehmen. Dass man dort mit dem amerikanischen Partner nicht wirklich glücklich wurde, klingt gerade dann durch, wenn die Geschäftsführer Matthias Lunz und Andreas Walter über die Zukunft reden. "Das Produkt und das Potenzial haben wir bereits, aber jetzt können wir uns auch um den Markt und den Kunden kümmern", so Lunz.

Nach einem sogenannten Management-Buy-Out haben die beiden mit einigen anderen Partnern die Franken GmbH vom bisherigen Eigentümer, der US-amerikanischen EnPro Industries, zurückgekauft. Damit diese Investition glückt, werde künftig ein Jahresumsatz von bis acht Millionen Euro angepeilt. Zuletzt lag er nach Unternehmensangaben bei 6,3 Millionen Euro.

43 Mitarbeiter

Erwirtschaftet haben dies aktuell 43 Mitarbeiter auf einem Standort in der Fürther Südstadt, der seit der Firmengründung Heimat von Franken Plastik ist. Und es gebe keine Pläne daran etwas zu ändern, so Lunz. Gesucht seien unter anderem Auszubildende in den Berufen Verfahrensmechaniker sowie Maschinen- und Anlagenführer.

Oberbürgermeister Thomas Jung und Wirtschaftsreferent Horst Müller freuten sich natürlich, das zu hören. Im Rathaus wurde es generell begrüßt, Franken Plastik "wieder in Heimathand zu sehen", so Jung. Damit sei ein spannender Prozess zu einem guten Ende geführt worden, glaubt der Oberbürgermeister.

Für Horst Müller ist es eine "Erfolgsgeschichte", denn auch die Stadtverwaltung "fährt mit inhabergeführten Unternehmen besser". Franken Plastik sei zudem ein "super Markenbotschafter" für Fürth: Egal ob in Südtirol oder Großbritannien – Müller weiß auf seinen Reisen stets von der Herkunft der omnipräsenten Schilder zu berichten und das mit großem Stolz.

Die sind zwar eines der wichtigsten, aber nicht das einzige Produkt, das die Firma in unterschiedlichsten Spritzguss- und Druckverfahren herstellt. Neben Zubehör wie Montagehalterungen beackert Franken Plastik mit Kennzeichnungssystemen für Industrieanlagen ein zweites großes Feld.

"Keine Anlage darf in Deutschland ohne Beschilderung laufen", erläutert Geschäftsführer Matthias Lunz und gibt offen zu, von diesem "Schilderwahn" gerne zu profitieren. Wichtige Kunden seien neben zahlreichen kommunalen Versorgern deshalb auch Industriekonzerne wie BASF, Hitachi oder Bayer.

Keine Kommentare