Materialprüfer werten den Golfpark auf

FÜRTH - Die Wissenschaftsstadt setzt eine neue Duftmarke. Bis 2012 entsteht für 20 Millionen Euro auf dem Filetstück des Golfparks (alter Flugplatz Atzenhof) ein spektakuläres Institutsgebäude.

Wie ein Riegel wird sich das wellenförmige neue Quartier der Materialprüfer des Fraunhofer-Instituts für integrierte Schaltungen mit seiner hinterleuchteten Kunststoff-Fassade von der alten Flugwerft bis zu den neuen Hangars vor den Golfplatz schieben. Und die Stadt hält schon Flächen für eine spätere Erweiterung bereit.

Oberbürgermeister Thomas Jung geht es um den Image-Gewinn für den Wissenschaftsstandort. Neben dem expandierenden Technikum Neue Materialien in der Uferstadt und der im Aufbau befindlichen Universtität für Pflegemanagement in der ehemaligen Schickedanzvilla im Südstadtpark, werten die Materialforscher Fürth und hier vor allem den Golfpark als letzte Konversionsfläche ganz enorm auf.

Der Institutsneubau ab 2011 wird laut Jung eine der größten Baustellen Fürths in den letzten 25 Jahren. Von den rund 500 Wissenschaftlern, die der einst rußigen Industriestadt einen neuen Akzent verleihen, wird knapp die Hälfte im Materialprüfzentrum von Randolf Hanke tätig sein.

Stadt, Freistaat, Bund und EU haben finanziell zur Expansion des Fürther Ablegers der Erlanger Forschungseinrichtung beigetragen. Die Gründung eines eigenen Fürther Instituts rückt mit dem Neubau in greifbare Nähe. Längst platzt die Einrichtung am bisherigen Standort in der Uferstadt aus allen Nähten. Den Stützpunkt im Technikumsgebäude wird sie allerdings nicht vollständig räumen. Zu aufwendig sind die hier seit 2000 entstandenen Prüfeinrichtungen. Am neuen Standort ermöglicht ein Hörsaal auch Vorlesungen. Das Herzstück ist die im Rohbau schon fertige Prüfhalle. Hier können ganze Flugzeugteile und Frachtcontainer durchleuchtet werden. Sogar die Anlieferung aus der Luft ist möglich.

Dies und die Zusammenarbeit mit der Flugzeugindustrie trägt der Historie der neuen Institutsadresse Rechnung. Die Besiedlung des Golfparks macht große Fortschritte. Immer mehr Mittelständler und Handwerksbetriebe entdecken die Vorzüge des verkehrsgünstig gelegenen Standorts im Grünen. Daneben entsteht ein kleiner Stadtteil mit 250 Wohnungen. VOLKER DITTMAR