Mehr als 250 Jahre Unternehmenstradition: Die Geschichte von Faber-Castell

29.12.2016, 13:34 Uhr
An der Rednitz gelegen, präsentieren sich die 100 Jahre alten Fabrikgebäude von Faber-Castell in Stein bei Nürnberg. Das in achter Generation geführte Familienunternehmen wurde 1761 vom Schreiner Kaspar Faber gegründet. Unter Lothar von Faber (1817-1896) wurde der Bleistift von Faber-Castell zur Weltmarke. Heute verkauft Faber-Castell jährlich rund 1,8 Milliarden Bleistifte.
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An der Rednitz gelegen, präsentieren sich die 100 Jahre alten Fabrikgebäude von Faber-Castell in Stein bei Nürnberg. Das in achter Generation geführte Familienunternehmen wurde 1761 vom Schreiner Kaspar Faber gegründet. Unter Lothar von Faber (1817-1896) wurde der Bleistift von Faber-Castell zur Weltmarke. Heute verkauft Faber-Castell jährlich rund 1,8 Milliarden Bleistifte. © dpa

Lothar von Faber übernahm 1839 von seinem Urgroßvater das 1761 gegründete Unternehmen.
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1839: Lothar von Faber übernimmt Faber Castell

Lothar von Faber übernahm 1839 von seinem Urgroßvater das 1761 gegründete Unternehmen. © Faber-Castell

Dass der Weltmarkt viele Möglichkeiten bietet, war dem Steiner Bleistiftfabrikanten früh bewusst und er nutzte diese Chancen.
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Globalisierung im 19. Jahrhundert

Dass der Weltmarkt viele Möglichkeiten bietet, war dem Steiner Bleistiftfabrikanten früh bewusst und er nutzte diese Chancen. © Faber-Castell

Auch dass das Auge mitkauft, war Faber bewusst, was exotisch anmutende Verpackungen wie diese zeigen.
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Faber Castell legt Wert auf das Äußere

Auch dass das Auge mitkauft, war Faber bewusst, was exotisch anmutende Verpackungen wie diese zeigen. © PR

Faber legte viel Wert auf das Wohl seiner Angestellten. Bereits 1844 gründete er eine Betriebskrankenkasse und baute Wohnungen für seine Arbeiter.
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1844: Lothar von Faber gründet eine Betriebskrankenkasse

Faber legte viel Wert auf das Wohl seiner Angestellten. Bereits 1844 gründete er eine Betriebskrankenkasse und baute Wohnungen für seine Arbeiter. © Faber-Castell

Nürnberg verlieh Lothar von Faber 1861 die Ehrenbürgerwürde, da er sich auch in der regionalen Wirtschaft engagierte. Er gehörte beispielsweise zu den Initiatoren der Nürnberger Lebensversicherungs-Bank, aus der die Nürnberger Versicherungsgruppe hervorgeht.
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1861: Faber wird für Engagement gewürdigt

Nürnberg verlieh Lothar von Faber 1861 die Ehrenbürgerwürde, da er sich auch in der regionalen Wirtschaft engagierte. Er gehörte beispielsweise zu den Initiatoren der Nürnberger Lebensversicherungs-Bank, aus der die Nürnberger Versicherungsgruppe hervorgeht. © Faber-Castell

1849 wagte die Firma einen großen Schritt und eröffnete eine Niederlassung in New York. Danach expandierte sie immer weiter im Ausland: In London und Paris entstanden ebenfalls Filialen.
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1849: Niederlassung in New York

1849 wagte die Firma einen großen Schritt und eröffnete eine Niederlassung in New York. Danach expandierte sie immer weiter im Ausland: In London und Paris entstanden ebenfalls Filialen. © Faber-Castell

1856 sicherte sich Faber ein Graphitvorkommen in Sibirien und hatte Zugang zum wichtigen Rohstoff. Das Unternehmen erweiterte ein paar Jahre später sein Sortiment um Griffel, Schiefertafeln und Zeichenbedarf. 1874 erfand Faber den Kopierstift. Die Produktpalette erweiterte sich um Buntstifte, Tinten und Malfarbe.
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1856: Faber sichert sich ein Graphitvorkommen

1856 sicherte sich Faber ein Graphitvorkommen in Sibirien und hatte Zugang zum wichtigen Rohstoff. Das Unternehmen erweiterte ein paar Jahre später sein Sortiment um Griffel, Schiefertafeln und Zeichenbedarf. 1874 erfand Faber den Kopierstift. Die Produktpalette erweiterte sich um Buntstifte, Tinten und Malfarbe. © Faber-Castell

Am 26. Juli 1896 starb Lothar von Faber. Seine Enkelin Ottilie von Faber erbte die Firma.
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1896: Enkelin Ottilie übernimmt nach Lothars Tod

Am 26. Juli 1896 starb Lothar von Faber. Seine Enkelin Ottilie von Faber erbte die Firma. © Faber-Castell

Die Enkelin heiratete 1898 Graf Alexander zu Castell-Rüdenhausen. Lothar von Faber bestand darauf, dass der Name Faber bei der Eheschließung von Ottilie auf jeden Fall erhalten bleiben sollte. So entstand der neue Name Faber-Castell. Das Paar bekam fünf Kinder, darunter der 1905 geborene Sohn Roland. Er übernahm nach dem Tod seines Vaters das Unternehmen, bis er nach 50 Jahren als Leiter 1978 ebenfalls starb.
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1898: Doppelname Faber-Castell wegen Heirat

Die Enkelin heiratete 1898 Graf Alexander zu Castell-Rüdenhausen. Lothar von Faber bestand darauf, dass der Name Faber bei der Eheschließung von Ottilie auf jeden Fall erhalten bleiben sollte. So entstand der neue Name Faber-Castell. Das Paar bekam fünf Kinder, darunter der 1905 geborene Sohn Roland. Er übernahm nach dem Tod seines Vaters das Unternehmen, bis er nach 50 Jahren als Leiter 1978 ebenfalls starb. © v

Als Nachfolger übernahm Anton-Wolfang Graf von Faber-Castell, der Sohn von Roland, das Unternehmen in achter Generation. Als alleiniger Geschäfstführer baute er es noch weiter aus.
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1978: Anton-Wolfang Graf von Faber-Castell übernimmt in achter Generation

Als Nachfolger übernahm Anton-Wolfang Graf von Faber-Castell, der Sohn von Roland, das Unternehmen in achter Generation. Als alleiniger Geschäfstführer baute er es noch weiter aus. © Michael Matejka

"Ich kann mir für mein Leben etwas Interessanteres vorstellen, als eine Bleistiftfirma zu leiten", sagte er, leitete das Unternehmen später aber trotzdem. Anton-Wolfang Graf von Faber-Castell studierte Rechtswissenschaften in Zürich und arbeitete als Investmentbanker in New York und London. Er heiratete die US-Amerikanerin Mary Elizabeth Hogan.
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Anton-Wolfang heiratet die heutige Leiterin Mary

"Ich kann mir für mein Leben etwas Interessanteres vorstellen, als eine Bleistiftfirma zu leiten", sagte er, leitete das Unternehmen später aber trotzdem. Anton-Wolfang Graf von Faber-Castell studierte Rechtswissenschaften in Zürich und arbeitete als Investmentbanker in New York und London. Er heiratete die US-Amerikanerin Mary Elizabeth Hogan. © Günter B. Kögler

In den Fabriken gab es mit den zunehmenden Produktionszahlen immer mehr zu tun. Nach eigenen Angaben produziert das Unternehmen 1,5 Milliarden holzgefaßte Stifte pro Jahr.
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1997: Produktionen nehmen immer weiter zu

In den Fabriken gab es mit den zunehmenden Produktionszahlen immer mehr zu tun. Nach eigenen Angaben produziert das Unternehmen 1,5 Milliarden holzgefaßte Stifte pro Jahr. © dpa

Im Jahr 2000 wurde ein neues Bleistiftmodell eingeführt. Der "Noppen"-Bleistift wird seit dem wegen der großen Nachfrage täglich über 100.000 Mal im Werk Stein hergestellt.
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2000: "Noppen"-Bleistift boomt

Im Jahr 2000 wurde ein neues Bleistiftmodell eingeführt. Der "Noppen"-Bleistift wird seit dem wegen der großen Nachfrage täglich über 100.000 Mal im Werk Stein hergestellt. © dpa

Sehen wir uns nun an, wie das Familienunternehmen im Jahr 2016 aufgestellt ist. Im Januar starb Graf Anton-Wolfang. Seitdem steht seine Frau aus zweiter Ehe, Gräfin Mary, an der Spitze des Unternehmens.
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2016: Nach dem Tod von Anton-Wolfang steht Mary an der Spitze

Sehen wir uns nun an, wie das Familienunternehmen im Jahr 2016 aufgestellt ist. Im Januar starb Graf Anton-Wolfang. Seitdem steht seine Frau aus zweiter Ehe, Gräfin Mary, an der Spitze des Unternehmens. © dpa

2016 hat das Unternehmen weltweit rund 7500 Beschäftigte, darunter 850 in Stein (Bild) und 225 im Werk Geroldsgrün bei Hof.
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2016: Weltweit rund 7500 Beschäftigte

2016 hat das Unternehmen weltweit rund 7500 Beschäftigte, darunter 850 in Stein (Bild) und 225 im Werk Geroldsgrün bei Hof. © Faber-Castell

In dem im Jahr 2006 eröffneten Museum "Alte Mine" wird auch heute noch der Prozess der Minenherstellung exemplarisch anhand von einzelnen Maschinen und Geräten dargestellt. Seinerzeit verteilte sich die Minenfertigung über fünf Stockwerke. In mehreren Sälen waren die Bleimühlen und Pressen Tag und Nacht in Betrieb. Das historische Bild zeigt u.a. das Brennen von Minen. Heute werden den Besuchern auf zwei Stockwerken die Besonderheiten der Bleiminenfertigung des 19. und 20. Jahrhundert vor Augen geführt.
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Museum "Alte Mine" gibt Einblicke in die Bleistiftherstellung

In dem im Jahr 2006 eröffneten Museum "Alte Mine" wird auch heute noch der Prozess der Minenherstellung exemplarisch anhand von einzelnen Maschinen und Geräten dargestellt. Seinerzeit verteilte sich die Minenfertigung über fünf Stockwerke. In mehreren Sälen waren die Bleimühlen und Pressen Tag und Nacht in Betrieb. Das historische Bild zeigt u.a. das Brennen von Minen. Heute werden den Besuchern auf zwei Stockwerken die Besonderheiten der Bleiminenfertigung des 19. und 20. Jahrhundert vor Augen geführt. © Faber-Castell

Die Besucher können im Museum die verschiedenen Materialien, die zur Bleistiftherstellung genutzt werden (wie hier Minenstränge) betrachten.
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Herstellungsmaterialien im Museum ausgestellt

Die Besucher können im Museum die verschiedenen Materialien, die zur Bleistiftherstellung genutzt werden (wie hier Minenstränge) betrachten. © Alexander Rüsche

In den Räumlichkeiten der alten Mine ging es im 19. und 20. Jahrhundert handwerklich zu. Im Hintergrund ist der Kontor zu sehen, in dem die Fabrikbeamten den Schriftverkehr erledigten. Im Labor fanden in fast jedem Prozessabschnitt strenge Qualitätskontrollen und laufende Überprüfungen der Endprodukte statt.
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Strenge Qualitätskontrollen im Labor

In den Räumlichkeiten der alten Mine ging es im 19. und 20. Jahrhundert handwerklich zu. Im Hintergrund ist der Kontor zu sehen, in dem die Fabrikbeamten den Schriftverkehr erledigten. Im Labor fanden in fast jedem Prozessabschnitt strenge Qualitätskontrollen und laufende Überprüfungen der Endprodukte statt. © Verena Kern

Neben dem Museum steht das Castellsche Schloss. Das sogenannte "Zitronenzimmer" wurde von Gräfin Ottilie genutzt. Hierher zog sich die Gräfin zurück, um auszuruhen, zu lesen und ihre Korrespondenz zu erledigen. Ausgestattet mit Holz in warmen Tönen und feinen Intarsienarbeiten wirkt der Raum sehr warm, die zierlichen Schreib- und Sitzmöbel geben dem Raum seine ausgesprochen feine und feminine Note.
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Das Castellsche Schloss neben der "Alten Mine"

Neben dem Museum steht das Castellsche Schloss. Das sogenannte "Zitronenzimmer" wurde von Gräfin Ottilie genutzt. Hierher zog sich die Gräfin zurück, um auszuruhen, zu lesen und ihre Korrespondenz zu erledigen. Ausgestattet mit Holz in warmen Tönen und feinen Intarsienarbeiten wirkt der Raum sehr warm, die zierlichen Schreib- und Sitzmöbel geben dem Raum seine ausgesprochen feine und feminine Note. © Verena Kern

Die Umsatzzahlen sprechen für sich: Das Geschäftsjahr 2015/2016 geht mit 631 Millionen Euro Umsatz als das beste in der Unternehmensgeschichte ein.
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Erfolg steigt an

Die Umsatzzahlen sprechen für sich: Das Geschäftsjahr 2015/2016 geht mit 631 Millionen Euro Umsatz als das beste in der Unternehmensgeschichte ein. © Daniel Karmann

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