Mehr als ein Drittel der Mandatsträger scheidet aus

13.4.2014, 06:00 Uhr
Mehr als ein Drittel der Mandatsträger scheidet aus

© Thomas Scherer

23 Frauen und Männer werden dem neu gewählten Gremium, das sich am 5. Mai konstituiert, nicht mehr angehören, womit sich der Kreistag personell so stark verändere wie seit langem nicht mehr, so Dießl. Mehr als ein Drittel der Amtierenden scheidet aus. Etliche, da sie nicht mehr kandidierten oder sich auf wenig aussichtsreichen Plätzen nominieren ließen — allen voran die Altgedienten, die Dießl als „Dinos“ bezeichnete, was er allerdings nicht despektierlich, sondern als liebevolle Titulierung verstanden wissen wollte.

Mit Abstand angeführt werden die Honoratioren von Günther Gabsteiger (CSU), der seit 42 Jahren, seit der Landkreis Fürth in seiner jetzigen Form besteht, dem Kreistag angehörte, sich allerdings aufgrund seiner Tätigkeit als Bezirksrat (1974 bis 1986) und Landtagsabgeordneter (1986 bis 2008) auch des Öfteren entschuldigte. So auch bei der Abschlusssitzung in der Jägerstube Rehdorfs, während der der 72-jährige Cadolzburger in Brüssel weilte.

Auch Marlene Rupprecht von der SPD hatte sich nicht mehr für ein Mandat beworben. Sie war durchgehend seit 1990 im Kreistag. Wie in Bonn und Berlin waren Kinder- und Jugendhilfe sowie Familien- und Bildungspolitik auch vor Ort die Themen der Bundestagsabgeordneten a.D. aus Tuchenbach.

Ebenfalls 24 Jahre gehörte Steins Altbürgermeister Bernhard Gottbehüt von der FPD dem Gremium an, in dem er zwei Perioden als weiterer Stellvertreter noch von Ex-Landrätin Gabriele Pauli fungierte. Er scheiterte am Wählervotum. Ein drittes Mandat, das die Liberalen jetzt noch halten, wäre ihm zugefallen, doch das gestanden die Landkreis-Wähler der FDP ab Mai nicht mehr zu.

Seit 1995 war Hans Meyer (FDP, Langenzenn) dabei, Lothar Schmitt (CSU, Oberasbach) amtierte seit 1996, genauso wie Christa Bayer (CSU, Seukendorf), Werner Nickel (SPD, Zirndorf), Hannelore Pfetzing-Scheitinger (SPD, Stein), Ingrid Wendler-Aufrecht (Grüne, Obermichelbach) und Gert Kohl (SPD, Zirndorf). Mit Unterbrechung hat diese Zeit auch Anton Engelhard (CSU, Roßtal) erlebt.

Seit 2000 mischte Ferdinand Geißelbrecht aus Ammerndorf für die CSU mit. Zwei Amtsperioden waren Heidi Chille (SPD, Oberasbach) und Martina Gräß (CSU, Veitsbronn) dabei. Roland Schwarzott (SPD, Langenzenn) kam als Nachrücker 2007 in den Kreistag. Ursula Süß (Grüne, Oberasbach), Ilse Baum (FW, Stein), Günther Meth (SPD, Veitsbronn), Birgit Höfling (SPD, Roßtal) und Heinz Bauer (CSU, Oberasbach) waren seit 2008 vertreten. Dieter Sebastian (CSU, Zirndorf), 1993 bis 1996 sowie seit 2008 Kreisrat, schaffte es nicht mehr, er wäre allerdings erster Nachrücker auf der CSU-Liste.

Ein kurzes Gastspiel gab Claudia Völkel (SPD, Cadolzburg), die im Dezember 2013 noch für Michael Bischoff nachrückte, allerdings bereits von 2002 bis 2008 einen Sitz im Kreistag hatte. Eineinhalb Jahre war Alexander Herrmann (CSU, Langenzenn) Kreisrat, er war für den im Oktober 2012 verstorbenen Rolf Bender (Stein) nachgerückt. Herrmann hatte im März auf einen eher aussichtslosen Platz kandidiert.

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