Mehr Landkreis-Bewohner nutzen den Bus

27.6.2018, 16:00 Uhr
Mehr Landkreis-Bewohner nutzen den Bus

© Archivfoto: Hans-Joachim Winckler

Die Fahrgäste

Die Kurve zeigt weiter nach oben: Immer mehr Bürger nutzen das Bus-Angebot. Im vergangenen Jahr wurde dabei erstmals die Grenze von vier Millionen Fahrgästen geknackt. Matthias Dießl nimmt die Entwicklung mit Genugtuung zur Kenntnis, schließlich gibt der Landkreis dafür viel Geld aus. Rund drei Millionen Euro werden es 2018 sein. Eine gute Investition, "denn wir wollen die Mobilität verändern und noch mehr Menschen für den ÖPNV begeistern", so Dießl.

Die Strecken

Auf 2,5 Millionen Kilometer brachten es die Buslinien auf ihren Fahrten durch den Landkreis. Ebenfalls ein klares Plus im Vergleich zu vorher. Dafür sorgen neue Angebote, etwa die beiden Nightliner-Linien N23 und N24 oder auch die Taktverdichtungen an Samstagen beim 125er (Fürth-Seukendorf-Siegelsdorf) und dem 123er, der die Obermichelbacher, Veitsbronner, Puschendorfer und Tuchenbacher nach Herzogenaurach befördert

Die Spitzenreiter

Bei den 150er-Linien, die im Zirndorfer Stadtgebiet unterwegs sind oder, wie die 155, von Oberasbach nach Rehdorf fahren, "lässt sich insgesamt gesehen nach wie vor eine Zunahme der Fahrgastzahlen beobachten", heißt es in der Präsentation. Der 150er (Zirndorf-Bronnamberg) und der 151er (Zirndorf-Anwanden) schwächeln aber ein wenig. Leicht aufwärts geht es beim 155er (Rehdorf-Oberasbach), dafür sorgen die Schüler. Immer mehr Fahrgäste – egal ob werktags oder am Wochenende — nutzen dagegen die Verbindung zwischen Zirndorf und Stein (154).

Der klare Spitzenreiter in diesem Linienbündel verbuchte 2017 erstmals über 200 000 Fahrgäste. Ein Plus verzeichneten auch die Steiner Buslinien 63/64.

Die Sorgenkinder

Wenn sich der Bus durch Baustellen quälen muss, steigen die Fahrgäste schnell wieder aus – oder gar nicht erst ein. Die Linien 70/72 und 71, die von Zirndorf bzw. Oberasbach an die Nürnberger Gustav-Adolf-Straße rollen, wurden von den Arbeiten auf der Rothenburger Straße ausgebremst. Das war zwar schon 2016 der Fall, aber der negative Trend hält an – ausgenommen der 72er.

Die Unbekannten

Sieben Buslinien im Landkreis werden eigenwirtschaftlich betrieben. Das heißt, ein privater Busunternehmer fährt hier auf eigenes Risiko. Dazu zählen unter anderem der 111er (Cadolzburg-Zirndorf-Fürth) oder der 136er (Ammerndorf-Cadolzburg-Langenzenn). Für sie kann das Landratsamt nur eine Schätzung der Kilometerangaben vornehmen, Fahrgastzahlen liegen keine vor. Fehlende Informationen sind auch der Grund, weshalb die Bürgerbus-Angebote verschiedener Landkreiskommunen sich nicht in der ÖPNV-Statistik niederschlagen. Das soll sich aber künftig ändern. Der Bürgerbusverein Langenzenn könne entsprechendes Material liefern, sagte dessen Vorsitzender, Kreisrat Hans-Peter Krippner (FW).

Die Neuen

Wer abends feiert, sitzt gerne länger und will dann natürlich nicht mehr selbst ans Steuer des eigenen Autos. Der Landkreis hat deshalb sein Nightliner-Angebot ergänzt. Die Linien N23 (Fürth–Obermichelbach–Tuchenbach–Puschendorf–Veitsbronn) und N24 (Zirndorf–Ammerndorf–Roßtal-Oberasbach) erweitern das Netz.

Insgesamt 4000 Fahrgäste nutzten die neuen Verbindungen, etwas weniger als bei den bisherigen Linien. Eine Nachfrage sieht das Landratsamt "aber durchaus" gegeben. Außerdem wissen die ÖPNV-Experten: Beim Nightliner gibt es grundsätzlich starke Schwankungen.

Die Zukunftsperspektive

Ab 1. Januar 2019 greift die Vereinfachung des Tarifsystems im Landkreis. 26 Tarif- und Teilzonen werden auf nur noch fünf zusammenschrumpfen. Zirndorf, Oberasbach und Stein liegen dann mit der Stadt Fürth in einer Tarifzone mit der Preisstufe B. Das heißt, viele Fahrten werden günstiger und damit vielleicht für die Bürger attraktiver. "Wir hoffen, damit mehr Stammgäste zu gewinnen", sagt der Landrat. Die Statistik, die den Kreisräten im Frühjahr 2020 präsentiert wird, verrät ganz sicher, ob es tatsächlich so gekommen ist.

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