Mehr Service in Zirndorf: Ärzte kommen zu Flüchtlingen

29.4.2015, 06:00 Uhr
Mehr Service in Zirndorf: Ärzte kommen zu Flüchtlingen

© Foto: Thomas Scherer

Die Regierung von Mittelfranken hat nach einer Entscheidung im Münchner Sozialministerium die medizinischen Leistungen weiter ausgebaut. Zwar gibt es immer noch ein Nebeneinander von verschiedenen Untersuchungen, denn jeder Neuankömmling wird zunächst von einem (staatlichen) Arzt des Gesundheitsamtes auf Verletzungen, ansteckende Krankheiten oder schwerwiegende Leiden hin untersucht. Danach übernehmen niedergelassene Mediziner die Behandlung.

Doch neu ist: Die Ärzte kommen jetzt zu den Flüchtlingen. In den Zirndorfer Räumen stehen eine Frauenärztin, zwei Kinderärzte und ein Allgemeinmediziner im Wechsel von Montag bis Freitag zur Verfügung. Asylbewerber können sie ohne die Vorlage des bisher üblichen Krankenscheins konsultieren, der erst bei der Verwaltung beantragt werden musste. Sie erhalten in bestimmten Fällen auch gleich Medikamente; umständliche „Reisen“ in Apotheken oder in die Praxen niedergelassener Ärzte samt Dolmetscher werden damit seltener, was auch die Ehrenamtlichen aus dem Asylarbeitskreis entlasten dürfte, die in solchen Fällen Begleitung bieten.

Dennoch bestehe weiterhin freie Arztwahl, teilte das Sozialministerium mit. Wer „zur Sicherung der Gesundheit“ einen Mediziner anderer Fachrichtung benötige, könne diesen aufsuchen, allerdings muss er dafür weiter einen Krankenschein vorlegen. Nach wie vor hält die Regierung in Ansbach an den Plänen für ein medizinisches Versorgungszentrum fest, doch die Umsetzung zieht sich bis ins nächste Jahr. Da die Stadt Oberasbach und Anwohner den Bau auf einem angrenzenden Grundstück abgelehnt haben, muss der Trakt auf dem beengten ZAE-Gelände entstehen. Wegen der hohen Kosten muss jetzt der Landtag das Projekt absegnen.

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