Mehr Subventionen für Ökoanbau

29.9.2014, 13:00 Uhr
Mehr Subventionen für Ökoanbau

© Foto: Armin Leberzammer

Peter Dobrick ist Schäfer aus dem Nördlinger Ries und hat einen zertifizierten Bio-Betrieb „in Hobby-Größe“, wie er selbst sagt. Auf der „Grünen Lust“ zeigte er nicht nur Tiere aus seiner Herde, sondern verkaufte auch selbst gemachte Schafbratwürste. Um dies weiterhin tun und künftig besser wirtschaften zu können, wünscht er sich Unterstützung von der Politik.

Kaum Weideflächen

70 Muttertiere der Rassen Herdwick und Tiroler Steinschaf betreut Dobrick. Doch der Platz dafür wird immer kleiner. „Wir bekommen als Weiden nur noch Hanglagen und Ecken, die sonst keiner bewirtschaften will“, klagt er. Grund dafür seien unter anderem die Biogasanlagen, die zu einem stark vermehrten Maisanbau und teureren Pachten geführt haben.

Subventionen erhalte er auch keine, weil Tiroler Steinschaf und Herdwick nicht als bayerische Rassen klassifiziert sind. Wobei: „Die Subventionen sind ohnehin so niedrig, dass sie keinen Anreiz darstellen, eine Schafherde zu führen“, stellt er fest.

Eine Ansicht, die Isabella Hirsch von der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft teilen dürfte. Neben dem Grünen-Landtagsabgeordneten Markus Ganserer und Landwirtschaftsoberrat Werner Wolfrum saß Hirsch auf dem Podium, das über die Zukunft des ökologischen Landbaus diskutierte.

Ihre Hauptkritik richtete sich gegen die aktuelle Förderpolitik, weil die Subventionen nach Fläche abgerechnet würden. „Bio-Landwirtschaft macht aber nun mal sehr viel Arbeit, deswegen geht die Grundförderung in die vollkommen verkehrte Richtung.“ Dabei könne man Entwicklungen mit Geld sehr wohl steuern, wie das Beispiel der bayernweit boomenden Biogasanlagen gezeigt habe.

Wenn mit Stromerzeugung und weniger Arbeitsaufwand mehr erwirtschaftet werden kann, „ist es doch kein Wunder, wenn keiner mehr auf Bio umstellt“, pflichtete ihr Markus Ganserer bei. Der Grünen-Politiker redete ebenfalls einer erhöhten Förderung das Wort und verlangt, dass Behörden und öffentliche Einrichtungen selbst als Verbraucher in Kantinen und Großküchen die heimische Bio-Produktion ankurbeln.

Bioproduktion verdoppeln

Werner Wolfrum, Landwirtschaftsoberrat vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bamberg, will trotzdem an dem Ziel, die heimische Bioproduktion bis 2020 zu verdoppeln, festhalten. Wenn erst einmal die Preise für konventionell hergestellte Lebensmittel sinken, „dann wird bei unseren Beratern das Telefon wieder nicht mehr still stehen.“

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