Mit Fendt und Lamborghini an die Ostsee

11.7.2015, 13:00 Uhr
Mit Fendt und Lamborghini an die Ostsee

© Foto: Wraneschitz

Insgesamt sieben alte Trecker sollen die zirka 2000 Kilometer lange Reise heil überstehen. Bei drei Maschinen sitzen Paare auf dem Bock, vier Traktoren sind nur mit einem Fahrer bestückt. Diesmal ganz neu dabei ist Brigitte Haubner. Organisator Helmut Zollhöfer, Vorsitzender der Oldtimerfreunde, hat auch die 15. Schlepperausfahrt seit 2000 geplant. Kurz vor zehn Uhr schwört er seine Mitfahrer noch mal ein: „Die Reihenfolge beibehalten, ich vorneweg, als letzter unser Lamborghini. Abstand halten außerhalb der Ortschaften, damit uns die Autos überholen können. Wir sind ja ein riesengroßes Verkehrshindernis. Aber in den Städten zusammenbleiben, sonst geht schnell einer verloren.“

Kurz darauf geht’s los, mit viel Hurra von Gästen und Familien. Meist über Nebenstraßen und durch kleine Orte werden sie tuckern, durch die Hassberge und den Thüringer Wald, den Harz, das Havelland („Den Ribbeck-Birnbaum werden wir besuchen“) und die Heimat der Kanzlerin — die Uckermark – geht es nach Peenemünde auf Usedom. Endziel ist Rügen. Besonders freut sich der Oldtimerboss dabei auf die zwei Fährfahrten über die Elbe. Zurück führt die Fahrt durch die Lüneburger Heide und das Weserbergland, über den Vogelsberg, durch Kitzingen. Zweieinhalb Wochen werde das Ganze wohl dauern, schätzt Helmut Zollhöfer.

Herbert Stingl wird an vorletzter Stelle der Karawane fahren. Kurz vor dem Start lehnt er entspannt an seinem Güldner-Traktor, Baujahr 1963. 32 Pferdestärken hat der Oldtimer aus Aschaffenburger Produktion, die 1969 geschlossen wurde. Doch bis heute veranstalten deren Fans alle zwei Jahre Güldner-Treffen, bei denen auch Stingl meist vorbeikommt. „Vielleicht werde ich meinen Oldtimer demnächst lackieren“, sinniert er. Doch zur Technik seines Güldner hat der frühere Bauunternehmer vollstes Vertrauen: „Des baggmer scho.“ Die habe ihre Standhaftigkeit „erst vor vier Wochen bewiesen. Da war ich im Taubertal. Ich fahre quasi von einem Oldtimertreffen zum nächsten.“ Auch wenn der Trip an die Ostsee ungleich weiter sei: Davor hat der Zirndorfer keine Angst. Ein Ölwechsel war die ganze Vorbereitung, schwört er.

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