Mit Waffe Spielothek überfallen: Vier Fürther gestehen

10.1.2017, 18:00 Uhr
Alle vier Männer gaben den Überfall auf die Spielhalle in Fürth zu.

© NN-Archiv Alle vier Männer gaben den Überfall auf die Spielhalle in Fürth zu.

Im Stadtpark fassten die vier ihren Plan: Sie schlüpften in Gummihandschuhe, versteckten ihre Gesichter unter Strumpfmasken (Handschuhe und Strümpfe hatte zuvor einer des Quartetts einer Freundin entwendet) und marschierten gegen 0.30 Uhr zur Spielhalle gegenüber dem Babylon-Kino.

Doch der erste Versuch in jener Nacht zum 19. April schlug fehl, wie ein Angeklagter schildert. Plötzlich kam ein Passant um die Ecke und erschrak sichtlich. Mit der Erklärung, all dies sei nur "ein Scherz", ließ er sich beschwichtigen.

Nun musste einer Schmiere stehen. Und Minuten später, als kein Kino-Besucher und kein Spaziergänger mehr auf der Straße zu sehen war, rannten die drei anderen Männer, bewaffnet mit einer Schreckschusspistole und einem Schweizer Taschenmesser, in das Spiellokal.

Nur eine Kundin und eine Mitarbeiterin waren in der Halle - für die beiden Frauen muss der Überfall grauenvoll gewesen sein, sagt einer der Angeklagten. Er selbst drohte mit der Waffe, ein anderer schrie herum. Dass der dritte Komplize ein Messer einstecken hatte, will keiner der anderen vorher gewusst haben. Sie erbeuteten 1140 Euro aus der Kasse, einer knöpfte auch noch der Kundin den Geldbeutel mit 60 Euro Bargeld ab.

Die vier flüchteten über den Stadtpark quer durch den Wiesengrund, auf Höhe des Rundfunkmuseums wurde einer der Angeklagten noch in der Tatnacht geschnappt. Vor Gericht räumen alle vier die Tat ein.

Doch noch ist unklar, wer den Überfall geplant hat: Ein 21-Jähriger behauptet, von den Komplizen mit Waffengewalt zu der Tat gezwungen worden zu sein, diese nennen ihn dagegen den Rädelsführer. Offen ist auch, ob einige der Angeklagten drogensüchtig sind. Die Verhandlung wird mit weiteren Zeugen fortgesetzt.