Musikalische Gegensätze gemeistert

2.4.2014, 00:00 Uhr

Das Halleluja gehört wohl zu den bekanntesten Chorwerken von Händel. Als reines Instrumentalstück von einem Blasorchester dargeboten, vermittelte es aber ein völlig neues Klangbild, und dazu trug auch die fetzige Wiedergabe durch die Stadtkapelle bei. Holz- und Blechblasinstrumente ließen dieses großartige Werk zu einem opulenten Klangereignis werden. Die Sinfonia, die in dem Oratorium an der Nahtstelle zwischen adventlicher Ankündigung und der Geburt Jesu steht, erhielt durch das ausdrucksvolle Spiel in breitem Tempo ebenfalls ein ungewohntes Klanggesicht. Mit barockem Glanz, der von den beiden Solotrompetern gekrönt wurde, erklang „Die Ankunft der Königin von Saba“ aus Händels Oratorium „Salomon“.

Hinter dem Titel „Ambrosianischer Lobgesang“ verbarg sich das Kirchenlied „Großer Gott, wir loben dich“, dessen Melodie in mehreren Strophen in wechselnder Instrumentierung variationsähnlich dargeboten wurde und mit einer fulminanten klanglichen Steigerung am Schluss aufwartete – eine beeindruckende Wiedergabe. Am Übergang von der E-Musik zur U-Musik stand das Stück „With a smile to the classics“ mit einem tollen Trompetensolo am Anfang und einem beschwingten zweiten Teil – ein dankbares Stück für Blasorchester.

Eröffnet wurde das Kirchenkonzert mit einer festlichen Intrade im barocken Stil von Richard Stegmann, dem als Gegensatz eine Romanze mit romantischem Charakter folgte. Überzeugend meisterte die Stadtkapelle unter der umsichtigen Leitung von Steffen Schubert diese musikalischen Gegensätze, was auch für das Intermezzo Sinfonico aus der Oper „Cavalleria Rusticana“ von Pietro Mascagni galt.

Den vokalen Part des Konzerts übernahm der Gesangverein Lyra aus Fischbach unter der Leitung von Jörg Zitzmann, der den liturgischen Sanctustext in zwei Vertonungen von Friedrich Silcher und Franz Schubert aus seiner Deutschen Messe sang. Ausdrucksvoll mit feinen dynamischen Abstufungen erklang dieses Lied, wenngleich hier wie auch in dem Irischen Segenswunsch „Möge die Straße“ intonatorische Mängel deutlich hörbar wurden.

Zum Abschluss vereinigten sich Stadtkapelle und Männerchor zu einem musikalischen Ganzen in dem Lied „Du unser Gott“. Allerdings war Jörg Zitzmann hier als Gesangssolist kaum zu hören, weil er von den Bläsern übertönt wurde, während sich der Chor gegen die Bläserübermacht einigermaßen zu behaupten wusste. Mit den beiden Zugaben der Stadtkapelle „Spiritual moments“ und „Amen“ fand das Kirchenkonzert einen stimmigen, dem Anlass angemessen würdigen Abschluss.

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