Nach Hack-Abschied: Kleeblatt-Fanclubs diskutieren heiß

26.5.2018, 09:29 Uhr
Steht wie kaum ein anderer für das Kleeblatt: Helmut Hack hat seinen Abschied bei der SpVgg verkündet.

© Sportfoto Zink/WoZi Steht wie kaum ein anderer für das Kleeblatt: Helmut Hack hat seinen Abschied bei der SpVgg verkündet.

Oberbürgermeister Thomas Jung widmete Helmut Hack eine extra Pressemitteilung. Sie schließt mit den Worten: "Auf diesem festen und tragfähigen Fundament, das der bisherige Präsident errichtet hat, lässt sich mit Sicherheit erfolgreich weiterarbeiten." Damit gibt er das Stichwort: "weiterarbeiten". Udo Halbhuber aus dem Vorstand der Sportfreunde Ronhof wünscht sich als Hacks Nachfolger jemanden, "der dieses Lebenswerk würdig weiterführt". Man sehe an anderen Vereinen, was passiert, wenn eine Wachablösung an der Vereinsspitze nicht funktioniert hat. "Ich wünsche mir, dass jetzt keiner das Zocken anfängt", ist seine Botschaft an all diejenigen, die von großen Investitionen träumen.

Genau die aber fordert Mike Neun vom Fanclub Kleeblatt Erlangen, wenn auch keine großen: "Wir sollten ein bisschen mehr Geld in die erste Mannschaft investieren." Das sei die Konsequenz, die er nach dieser Saison gerne sehen würde. "Denn sowas geht kein zweites Mal durch", glaubt er.

Sein 20 Mitglieder starker Fanclub bildet schon lange ein Pro-Hack-Lager, während andere sagen: "Der Fisch stinkt vom Kopf." In Erlangen aber hieß es immer: "Lasst ihn walten." Gerade deshalb war er regelrecht "schockiert", als er am Mittwoch die Zeitung aufschlug. Die jahrelangen "Rücktrittsforderungen nach zwei Niederlagen" hatten ihn schon immer genervt, die Ankündigung nun "hat mich traurig gestimmt".

Als Nachfolge-Modell schlägt er einen Eins-zu-eins-Ersatz vor: "Die SpVgg täte gut daran, weiter einen starken Mann zu haben." Freilich keinen wie Hasan Ismaik bei den Münchner Löwen, "aber eine Leitfigur".

Höfler oder Weißert

Das wiederum sieht Stefan Zessinger ganz anders. Der Vizevorsitzende von "Lohners Erben" sah schon die Rückholaktion von Rachid Azzouzi im Winter als erstes Indiz dafür, dass Hack seinen Abgang vorbereitet. Obwohl er große Stücke auf den "konservativ handelnden Kaufmann" hält, der immer "ein Mann ohne extreme Visionen war, sondern eher dem Sparzwang gefolgt ist", stellt er die Frage: "Will man im jetzigen Konstrukt so weiterwurschteln?" Er schlägt zwei Szenarien vor: "Wenn der Präsident ein reiner Repräsentant des Vereins ist, dann wäre eine Unternehmerpersönlichkeit wie Fred Höfler der richtige." Mitarbeiter bei Tucher hielten große Stücke auf ihn. Bräuchte man einen starken Finanzexperten an der Spitze, könne er sich Dirk Weißert vorstellen, derzeit Finanz-Direktor im Vereinspräsidium.

Dieter Wirth sieht der Nachfolgeregelung entspannt entgegen. Auch wenn er betont, dass er als Mitglied der Sportfreunde Ronhof "nicht mit jeder Entscheidung einverstanden war", so ist er sich nun sicher: "Hack hat intern Vorsorge getroffen, damit es sein Nachfolger nicht schwer hat." Er könnte mit Holger Schwiewagner gut leben, "weil er lange an Hacks Seite war. Und sportlich vertrauen wir auf Rachid Azzouzi".

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