Neue Mitte und Hornschuch-Center legen los

12.3.2015, 12:13 Uhr
Neue Mitte und Hornschuch-Center legen los

© Johnston

Schon am Vormittag drängten sich die Menschen im ehemaligen Marktkauf an der Gabelsbergerstraße, der jetzt unter dem Namen Hornschuch-Center firmiert. Ankermieter sind ein E-Center im Erdgeschoss und eine Filiale von Schuh-Mücke, die das gesamte Obergeschoss belegt.

Fast zeitgleich ging in der Rudolf-Breitscheid-Straße der erste Abschnitt der Neuen Mitte an den Start, darunter C&A, dm, sOliver, Mengin, der Dessous-Spezialist Hunkemöller und das Samocca-Café. Zur Eröffnung locken in vielen Geschäften Rabatte. Zudem sind in der Innenstadt „wandelnde Einkaufstüten“ unterwegs, die kleine Geschenke verteilen. Und auch der Frühlingsmarkt hat am Donnerstag eröffnet.

Eindrücke vom ersten Tag:

Im Untergeschoss des Hornschuch-Centers schart sich kurz nach der Eröffnung vor dem Drogeriemarkt Rossmann ein Pulk Menschen um einen Schnäppchen-Stand. Rossmann-Bezirksleiter Markus Rink registriert es mit zufriedenem Blick. Er ist überzeugt vom Standort der neuen Filiale. Denn: „Wir haben hier das Parkhaus, man kann uns direkt mit dem Auto ansteuern.“ Dass die Drogeriemarkt-Kette dm, „unser größter Konkurrent“, in der Neuen Mitte an prominenter ebenerdiger Stelle vertreten ist, ficht Rink nicht an. „Dort gehen eher die Fußgänger hin, ich denke, wir nehmen uns nichts.“ Die unterschiedlichen Öffnungszeiten der Läden im Haus erklärt Rink im übrigen damit, dass es keine zentrale Leitung gebe. Er nimmt aber an, „dass wir uns E-Center und Norma angleichen werden.“

An einem Stehtisch mitten im Discounter Norma verzehren die Zirndorferin Anne Rohm (68) und die Fürtherin Gudrun Turbanisch (57) heiße Bockwürstchen, die es zur Feier des Tages mit Getränk für einen Euro gibt. Die beiden Frauen kennen sich nicht, sind sich aber einig: „Sehr schön ist das alles hier geworden.“ Nur eines würden sich für Fürth noch wünschen: dass sich zu all den Filialisten „auch ein paar kleine, individuelle Fürther Läden“ gesellen möchten.

„Es wird Zeit, dass was passiert“, sagt Diana Bastian, die zu Hunkemöller gekommen ist, um eine Freundin zu beglückwünschen, die hier künftig arbeitet. Bisher bevorzugte die 27-Jährige Erlangen als Einkaufsort. „Nürnberg ist mir zu voll und zu hektisch.“ Schön sei es hier geworden, aber ein paar „exklusivere Geschäfte, nicht nur 08/15“ könnte Fürth noch vertragen, damit das Publikum noch gemischter wird.

"Ich war schrecklich neugierig und habe jeden Tag den Fortschritt in der Straße beobachtet“, sagt Katharina Ponath, die sich im Lichthof des Samocca-Cafés ein Plätzchen gesucht hat. „Espresso“ hat sie auf dem Bestellzettel angekreuzt, und „Butterbrezel“. Viel zu tun haben die Beschäftigten an diesem Vormittag, zwei Bagels transportiert Servicekraft Yannic Ginser gerade auf dem Tablett, das an seinem Rollstuhl befestigt ist. Das Konzept findet Ponath sehr interessant, „das ist ein Win-Win-Effekt“. Sehr gelungen sei auch der Mix aus Alt und Neu: „Wenn man die Fassaden von außen sieht, wirken die Häuser noch unscheinbar. Und wenn man reingeht, öffnet sich die Fläche wie in einem Tempel. Es passt zu Fürth!"

Auch Volker Heißmann spaziert am Vormittag an der Neuen Mitte vorbei, drinnen war der Kabarettist da noch nicht. Im Hornschuch-Center schon, und er ist angetan: „In Fürths Innenstadt ist man so etwas nicht gewöhnt. Endlich kann ich meinen Liter Milch und mein Stückla Wurst heimtragen.“

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