Neuer Platz für Cadolzburgs Welt-Laden

29.10.2018, 06:00 Uhr
Neuer Platz für Cadolzburgs Welt-Laden

© Foto: Martin Kypta

Große Pläne werfen ihre Schatten voraus: 2019 wird eine faire Modenschau veranstaltet und es kommt die Wiedereröffnung des Eine-Welt-Ladens im Sparkassen-Gebäude in der Nähe des Rathauses.

Es ist ein Widerspruch, der aufgehoben gehört: Seit Juni 2016 darf sich Cadolzburg Fair-Trade-Gemeinde nennen. Aber seit Anfang 2018 gibt es den Eine-Welt-Laden am Marktplatz nicht mehr. Das soll sich nun ändern: Die Gemeinde will einen Raum im neu erworbenen Sparkassen-Gebäude in der Hindenburgstraße zur Verfügung stellen.

Aktuell verhandelt die Kommune mit den potenziellen Betreiberinnen und Betreibern des Eine-Welt-Ladens. "Ganz herschenken können wir den Raum nicht", sagte Cadolzburgs Bürgermeister Bernd Obst bei der feierlichen Erneuerung des Titels "Fairtrade-Gemeinde" Cadolzburg. Doch sowohl Obst als auch das engagierte Ehepaar Marion und Günter Schwarz sind zuversichtlich, dass der Eine-Welt-Laden im Jahr 2019 wiedereröffnen kann.

Marion und Günter Schwarz betreiben seit 1991 das Fairhandelszentrum CaWeLa. Aus dem Lager im Gewerbegebiet "Am Farrnbach" holen sich Eine-Welt-Läden und andere Anbieter aus ganz Nordbayern fair gehandelte Produkte in ihr Sortiment. Einkaufen können dort aber auch Privatleute.

Das Ehepaar Schwarz ist das Herz der Fairtrade-Bewegung in Cadolzburg. "Sie gaben auch die Initialzündung für das Engagement auf Landkreis-Ebene", lobt Bernd Obst. Seit April 2017 koordiniert mit Monika Hübner eine hauptamtliche Person alle Aktivitäten im Landkreis.

Wie die Familie Schwarz sind hingegen alle Mitglieder der Steuerungsgruppe ehrenamtlich tätig. Deren Sprecher Stefan Grünbaum stellte jetzt die Aktivitäten der vergangenen zwei Jahre vor, die zu einer Verlängerung des Fair-Trade-Titels der Gemeinde führten.

Engagement der Gemeinde

Die Gruppe verschreibt sich seit Ende 2016 dem Credo der Fairhandelsbewegung: "Preise zu bezahlen, von denen die Produzenten menschenwürdig leben können", wie es Grünbaum formuliert. Die Gemeinde selbst engagiert sich: Jubilare bekommen einen Geschenkkorb mit fairen Produkten — Tee, Gebäck, Honig, Gelee oder Wein. Im Gemeinderat wird faire Limonade getrunken. Und die Kleidung in den Feuerwehren und im Bauhof soll in Zukunft ein Fair-Trade-Siegel tragen. Von Anfang an spielten Cadolzburger Unternehmen eine Rolle in der Bewegung: Der Schokoladenhersteller Riegelein und der Kaffeeröster Espressone waren schon vor der ersten Titelverleihung dabei.

Mit dem "Schmankerl-Eckla" und dem Laden "Schenken und Genießen" kamen weitere hinzu. Auch ein paar Gastwirtschaften seien zum Kauf fairer Produkte angeregt worden, sagte Grünbaum. Der Ansatz geht dabei schon bei Kindern und Jugendlichen los: Es gibt Aktionen an Kindertageseinrichtungen und Schulen.

Die Mittelschule engagiert sich im Jahr 2019 auf besondere Weise. Sie organisiert mit der Steuerungsgruppe und der Fürther Firma Farcap eine faire Modenschau, die im April kommenden Jahres in der Schule in der Breslauer Straße stattfinden wird. Menschen aus Cadolzburg könnten sich gerne noch als Models melden, sagt Stefan Grünbaum, der der Veranstaltung schon mit Vorfreude entgegensieht.

Wer sich bei den anderen Veranstaltungen im kommenden Jahr engagieren möchte, kann in der Steuerungsgruppe mitmachen und sich im Rathaus oder bei Marion Schwarz (http://www.cawela.de) melden.

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