Neuer Südstadt-Treff mit besonderer Note

FÜRTH - Der im Herbst 2006 begonnene Umbau des Stresemannplatzes ist nahezu abgeschlossen. Am 10. Juni wird die rund 350 000 Euro teure Anlage offiziell eingeweiht.

Blickfang bildet ein vor zehn Jahren schon von Schülern des Hardenberg-Gymnasiums unter Regie des Kunsterziehers Ernst-Ludwig-Vogel entworfener Brunnen aus bunten Betonblöcken. Die Fertigstellung der bereits seit 2003 geplanten Anlage hat sich verzögert, weil kein Unternehmen farbigen Beton liefern konnte. Die Malerarbeiten mussten separat ausgeschrieben werden.

Vergangenes Jahr hat das Fürther Unternehmen Landschaftsökologie + Planung von Landschaftsarchitekt Christoph Gräßle schon den Platz neu gestaltet: Das Karree wurde tiefer gelegt, Stufen eingebaut, entlang der Herrnstraße ein Bruchsteinmäuerchen mit Drahtkäfig errichtet, neue Sitzbänke, Hecken und Sträucher hinzugefügt. Auch die rund 85 000 Euro teure Kunst konnte sich bereits 2007 etablieren. In diesem Frühjahr kam dann die Brunnenanlage mit ihrer verwinkelten Edelstahlrinne an die Reihe. Die Verzögerung hat schließlich auch die ursprünglich mit rund 200 000 Euro bezifferten Gesamtkosten in die Höhe getrieben.

Ärgerliche Schmierereien

Bis zur Einweihung müssen nun die bunten Betonklötze noch einmal nachgestrichen werden, weil sie bereits mit Schriftzügen beschmiert worden sind. Eine Imprägnierung gegen Schmierereien hat die Stadt aus Kostengründen wieder verworfen. Diese hilft ohnehin nicht gegen die ebenfalls zu beklagenden mechanischen Zerstörungen wie abgeschlagene Kanten.

Insgesamt attestiert der stellvertretende Grünflächenamtsleiter Ernst Bergmann der Neugestaltung eine deutliche Verbesserung gegenüber dem ursprünglichen Zustand der Grünanlage. Der neue Platz ist in einen abgeschirmten Ruhebereich im Grünen und einen Treffpunkt am Brunnen gegliedert. Auch Landschaftsarchitekt Gräßle ist mit der Aufwertung des zentralen Südstadt-Platzes zufrieden, der bereits vom Publikum frequentiert wird.

Die Südstädter schmunzeln allerdings über die Dauerbaustelle. «Das ist wieder einmal typisch Fürth», sagt eine der Besucherinnen, die sich gestern Nachmittag auf den Bänken vor dem Bauzaun um den Brunnen ausruhten. Merkwürdig finden es die Menschen hier auch, dass um den Brunnen herum zwar ein Rollrasen aufgebracht worden ist, der jedoch offensichtlich mangels ausreichender Bewässerung schon braune Stellen bekommt. VOLKER DITTMAR