Neues Gehege: Mehr Platz für Tuchenbachs Ziegen

19.1.2018, 16:00 Uhr
Neues Gehege: Mehr Platz für Tuchenbachs Ziegen

© Foto: Florian Burghardt

Es ist ein imposanter Neubau, der in den vergangenen Monaten am Tuchenbacher Ortsrand hochgezogen wurde. Ein helles, offenes Wohnkonzept mit Wellnessbereich und Platz für bis zu 90 Bewohner. Davor ein großer Garten mit Abenteuerspielplatz und Pool: Die Rede ist nicht von Luxus-Wohnungen für Menschen, sondern von einem Ziegenstall mit allen Annehmlichkeiten für kleine Zicklein und junge Böcke.

Fast eineinhalb Jahre musste der nebenberufliche Landwirt Daniel Helm aus Tuchenbach warten, ehe er alle bürokratischen Hürden überwunden hatte und seinen Tieren an der Ortsausfahrt Richtung Herzogenaurach diesen schicken Stall bauen konnte.

Schnell ein Publikumsmagnet

Als Hobby hatte vor knapp vier Jahren alles angefangen. Damals hatte sich Daniel Helm zwei Zwergziegen als Freizeitbeschäftigung zugelegt. Doch dabei blieb es nicht lange. Schnell wuchs die Herde auf 30 Tiere an und wurde zum Publikumsmagneten für Spaziergänger, Wanderer und Familien mit Kindern.

Gut zwei Jahre lang hatten die Besucher die Ziegen in einem improvisierten Freiluftgehege beobachten können. Nun hat Helm das Gelände modernisiert. Der neue Stall verfügt über ein hohes und luftdurchlässiges Spitzdach. Dadurch sollen Kondenswasser und Schimmelbildung vermieden werden. Bis zu 90 Tiere können in diesem Bau beherbergt werden. Was den Ziegen-Wellnessbereich anbelangt, handelt es sich um eine grobe Massagebürste, die die Tiere per Berührung einschalten können. "Es hat nicht lange gedauert, bis sie das herausgefunden haben. Seitdem wird die Bürste fast durchgehend benutzt", so Helm.

Das neue Außengehege hat 170 Quadratmeter und bietet mit in den Boden eingelassenen Traktorreifen sogar Spielgeräte für die fidelen Paarhufer. Teich und Felsen ergänzen das tierische Freizeitparadies. Mittlerweile sind 50 Ziegen auf dem Hof, für den Frühling hat sich Nachwuchs angekündigt.

Die kleinen Zicklein können Besucher auch wieder mit speziellem Futter aus einem Automaten versorgen. Küchenabfälle und hartes Brot dagegen sind eher schädlich und sollten daheim in der Biotonne bleiben. Seine Ziegenzucht um einen echten Streichelzoo zu erweitern, ist Daniel Helm nicht möglich, da ständig eine Aufsicht vor Ort sein müsste. Schon der Bau des Stalls hat dem Tuchenbacher alles abverlangt.

An Käseproduktion gedacht

Inzwischen gibt es einen festen Fleischabnehmer für die weiß-braun gefleckten Tiere, die als Fleischlieferanten gelten; bei den einfarbig braunen Exemplaren handelt es sich dagegen um eine Milchziegenrasse. Diese Milchprodukte — Käse und Joghurt zum Beispiel — will Helm als Markenzeichen aus Tuchenbach produzieren lassen.

Allerdings habe er für die Milch noch keinen geeigneten Abnehmer gefunden. Einfach mal ein bisschen melken und selbst Käse machen, sei von Nachteil für die Tiere: "Wenn man mit dem Melken anfängt, produzieren die Ziegen durchgehend Nachschub. Das kann nicht einfach wieder abgestellt werden. Wenn nicht kontinuierlich weiter gemolken wird, schadet das den Tieren", weiß der Züchter.

Jetzt im neuen Jahr soll sogar noch ein zweiter Außenbereich angelegt werden. Massenzucht will Helm aber nicht betreiben. Vielmehr ist es ihm wichtig, dass es den Ziegen in Tuchenbach gut geht. Zunächst strebt der Ziegenhalter das Bio-Siegel an, denn: "Die meisten Voraussetzungen sind gegeben."

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