Neues Quartier für die bayerischen Imker

13.2.2018, 16:00 Uhr
Im Zirndorfer Stadtteil Weiherhof wurde die Landeszentrale der bayerischen Imker eröffnet.

© colourbox.com Im Zirndorfer Stadtteil Weiherhof wurde die Landeszentrale der bayerischen Imker eröffnet.

Rund ein Jahr dauerte die Suche nach einem neuen Quartier, nachdem die seit über drei Jahrzehnten genutzten Räumlichkeiten in Nürnberg aus allen Nähten platzten. "Weiherhof ist ideal: schnell zu erreichen, sehr gut an das öffentliche Nahverkehrsnetz angeschlossen und mitten in der Natur", sagte Präsident Eckard Radke bei der Eröffnung.

Insgesamt zählt der Landesverband Bayerischer Imker, so der etwas sperrige Name, über 30 000 Mitglieder, die sich ihrerseits wiederum um knapp 200 000 Bienenvölker vom Bodensee bis in die Rhön kümmern.

Die Geschäftsstelle, die auf zwei Etagen angesiedelt ist, umfasst weit über 100 Quadratmeter Fläche und musste vor dem Bezug vor wenigen Tagen komplett umgebaut werden.

Die Raumaufteilung aus der früheren Nutzung als Apotheke war nicht in Einklang mit der einer Verwaltung zu bringen. "Bereits im letzten Juli fingen wir an, Wände einzureißen, Deckenverkleidungen zu entfernen und Lampen abzuhängen", erinnert sich Geschäftsstellenleiter Andreas Baier.

Seither haben er und seine Mitstreiter Hunderte von Überstunden geleistet und teilweise bis spät in die Nacht und auch am Wochenende geschuftet. Die diffizilen Gewerke wurden unterdessen von Fachfirmen ausgeführt. "Der von uns selbst gesteckte Gesamtkostenrahmen von 250 000 Euro wurde eingehalten", sagte Präsident Radke erleichtert. Er selbst ist seit mehr als drei Jahrzehnten Imker aus Leidenschaft und sieht das Hobby als idealen Ausgleich zum stressigen Alltag.

Die Statistik scheint ihm Recht zu geben: Seit gut sieben Jahren verzeichnet der Verband wieder steigende Mitgliederzahlen und in den vergangenen zwei Jahren wuchs auch die Anzahl der Bienenvölker im Freistaat. "Das war nicht immer so", erklärt Radke, ein ehemaliger Schuldirektor.

Die seit Jahren unter der Bienenbrut wütende Schadmilbe Varroa hat ihren lateinischen Namen "Varroa destructor" nicht von ungefähr: Mancher Imker stand plötzlich ohne ein einziges Volk da. Inzwischen aber wissen sich Imker zu wehren.

"Das wussten sie auch schon im Mittelalter", erklärt Radke. Damals sei es nämlich den "Zeidlern", wie Honigsammler hießen, als einer von nur wenigen Handwerksgruppen erlaubt gewesen, Waffen zu tragen, um sich vor Honigdieben zu schützen.

Die Landeszentrale in Weiherhof steht allen Mitgliedern und Interessierten unter der Rufnummer (09 11) 55 80 94 mit umfangreichem Expertenwissen zur Seite.

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