Nicht alles dreht sich in Puschendorf um Fußball

PUSCHENDORF - Lustig, besinnlich und heiter war auch der achte „Tag der Franken“ im Saalbau Schmotzer. Auf Einladung der evangelischen Kirchengemeinde gestaltete der „Arbeitskreis Mundart in der Kirche“ den Abend mit zehn unterschiedlichen Interpreten aus Mittel- und Oberfranken sowie der Oberpfalz.

Mit der Feier, so der Arbeitskreissprecher Günter Hessenauer, soll an den Tag im Jahr 1500 erinnert werden, an dem auf dem Reichstag zu Augsburg der „fränkische Reichskreis“ gebildet wurde.

Nachdem diese Feier in Puschendorf prinzipiell immer genau am „Tag der Franken“ stattfindet, wollte man auch in diesem Jahr keinesfalls König Fußball weichen und nahm dafür auch eine etwas geringere Besucherzahl in Kauf. „Patente Franken – fränkische Patente“ hieß heuer das Motto des Abends. In einem bunten Reigen präsentierten die Mitglieder des Arbeitskreises Kostproben ihrer Arbeit. Für den musikalischen Rahmen der Veranstaltung sorgten die Musikgruppe „Schwaiger Blech“ sowie das Puschendorfer Akkordeon-Duo Gerlinde Mannert und Margit Fleischmann.

Inbrünstig und lautstark wurden natürlich sämtliche Strophen des „Frankenlieds“ von Viktor von Scheffel gespielt und gesungen. Nicht fehlen bei diesem „Tag der Franken“ dürfen die aufmüpfigen Zusatzstrophen: „Wir wollen freie Franken sein und nicht der Bayern Knechte“ – so klang es vollmundig aus allen Kehlen. Für einen besonderen Akzent sorgte die Volkstanzgruppe Puschendorf-Kirchfembach, die auf dem Platz vor dem Gasthaus alte fränkische Volkstänze sowie den Appenzeller Klatschwalzer und die österreichische Sternpolka zum Besten gaben. „Im nächsten Jahr, schenkt Gott die Kraft, wird wieder frisch gesungen“ – hieß es dann beim Abschied, bevor es den größten Teil der Gäste doch zu einem Fernsehgerät zog, um den Fußball-Klassiker Deutschland-Italien zu verfolgen.