NN-Wanderreporter bei den Puschendorfer Mopa-Freunden

27.8.2017, 20:27 Uhr
NN-Wanderreporter bei den Puschendorfer Mopa-Freunden

© Hauke Höpcke

Picobello hergerichtet glänzen sie in der Sonne. Etwa die Göricke, Baujahr 1961 und damit sechs Jahre älter als der Wanderreporter. "Darf ich?", fragt er vorsichtig und nach einem zustimmenden Nicken von Thomas Arnold setzt er sich in den antiken Sattel. Arnold selbst gehört nur eines der Schätzchen: Eine Simson SR2e. "R" steht für Reinmetall, das "e" für Export. "Ich habe sie gebraucht gekauft vor zwei Jahren und liebevoll wiederaufgebaut", sagt Arnold.

Fast alle freie Zeit und viel Geld hat der Kraftfahrer hineingesteckt. Jetzt steht sie da, glänzt in Schwarzrot, jedes Teil ein Original. 1,8 PS leistet der Motor, damit beschleunigt er die SR2e bis zu 35 km/h. "Auf unseren Ausflügen bin ich immer der Nachzügler", erzählt Arnold. Die Triumph von 1961 oder gar die Honda 5l00 Four von 1976 sind einfach schneller. Deshalb bekommt die Simson bald ein Motortuning. Dann hat sie 2,3 PS. "In dieser Klasse sind das Welten."

Geboren wurde Arnold 1960 in Jena, dort hat er schon als Jugendlicher geschraubt. "Wenn etwas kaputt war, musste man es halt reparieren", sagt er. Zumal es in der DDR keinen Tüv gab. Alle Zweiräder, die langsamer als 50 km/h waren, hatten nicht einmal ein Nummernschild: "Die Versicherung reichte aus". Nach Puschendorf ist der Kraftfahrer wegen der Familie gezogen, sein Schwiegersohn brachte ihn mit den Mopas in Verbindung. "Wir sind kein Verein, sondern Freunde, die gemeinsam etwas unternehmen", sagt Arnold. Sie verbindet die Freude am Fahren mit den betagten Maschinen.

Nun stellen sie ihr erstes Oldtimer-Treffen auf die Beine. Am Sonntag, 3. September, ab 10.30 Uhr stehen in Würde gealterte oder auf Hochglanz gewienerte historische Mofas, Mopeds und Autos in Puschendorf. Und davon gibt es einige in dem 2000-Einwohner-Ort. "Ich habe meine DKW 1956 gekauft als ich 19 Jahre alt war", erzählt ein Passant, der neugierig zuschaut, wie die Simson für das Wanderrporter-Smartphone-Video knattert.

Den Live-Blog zu Haukes letzter Etappe lesen Sie hier.

 

 

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