Noch mehr Kita-Plätze

16.7.2014, 06:00 Uhr
Noch mehr Kita-Plätze

© Hans-Joachim Winckler

Der Bedarf an Betreuungsplätzen zwinge den Markt Cadolzburg zum Handeln, erklärte Bürgermeister Bernd Obst die Ausgangslage. Beinahe in trockenen Tüchern ist die Idee, zwei Krippengruppen im Kernort zu eröffnen, die vom Evangelischen Wohltätigkeitsverein getragen werden (die FN berichteten).

Neu ist der Vorschlag der Verwaltung, in Egersdorf Nord einen Kindergarten zu bauen. Neben der bestehenden Kinderkrippe und der Grundschule gehört der Gemeinde ein passendes Grundstück. Als Trägerin favorisiert wird die private Firma Kinder-Räume, die seit zwei Jahren die benachbarte Kinderkrippe führt.

Noch bestehen einige Unklarheiten: Kinder-Räume wolle zwar gerne einen Kindergarten betreiben, heißt es. Doch ob die Firma selbst als Bauträger fungieren würde, ist offen. Alternativ könnte die Kommune selbst bauen und das Gebäude zur Verfügung stellen. Trotz erhoffter Förderung müsste die Kommune aller Voraussicht nach selbst investieren. Eine möglicherweise kostengünstigere Lösung bleibt daher im Gespräch: Der aktuell geplante Neubau einer Einrichtung in Wachendorf könnte zwei weitere Gruppen aufnehmen. Diese Einrichtung soll für zwei Krippengruppen, drei Kindergartengruppen und einen Hortbereich für 40 Kinder ausgerichtet werden. Zwei weitere Gruppen könnte die Einrichtung aber wohl verkraften.

Standort des Gebäudes soll ein Grundstück hinter dem Gemeindehaus des Evangelischen Wohltätigkeitsvereins sein. Die Zufahrt soll über den Parkplatz der Wachendorfer Mehrzweckhalle führen.

Der Gemeinderat befürwortete den Standort in ersten Stellungnahmen der Fraktionen. Diskussionsbedarf besteht bei der Aufteilung der verschiedenen Gruppen. „Wir müssen genau abwägen, ob uns ein Neubau mehr Geld wert ist“, forderte SPD-Sprecher Johannes Strobl. Ob eine Einrichtung mit fünf Kindergartengruppen pädagogisch von Nachteil sei, würde die SPD-Fraktion mit den eigenen Experten besprechen, sagte Strobl.

„Größere Einrichtungen sind oft schwieriger zu führen“, sagte Barbara Krämer, die neue Vorsitzende der CSU/FWG-Fraktion. Kleinere Einrichtungen könnten eine individuellere und angenehmere Atmosphäre bieten, glaubt sie. Dies gehe auch mit der Meinung des Landratsamts konform. Charmant findet Krämer zudem den Standort eines neuen Kindergartens neben der bestehenden Krippe in Egersdorf Nord.

Von Vorteil wäre die Verteilung der Einrichtungen auf möglichst viele Standorte im Gemeindegebiet, darin sind sich die Fraktionen einig. „Eines ist sicher: Es wird viel Geld kosten“, sagte Bürgermeister Bernd Obst. Bis zur Juli-Sitzung des Gemeinderats wolle seine Verwaltung eine Kostenschätzung der beiden Lösungen vorlegen. Auf der Grundlage wird sich der Gemeinderat entscheiden, ob an zwei oder drei Standorten neu gebaut werden soll.

Der Ausbau der Einrichtung in der Unteren Bahnhofstraße ist fast sicher. Die Gemeinde will mit den Zuschüssen höherer politischer Ebenen den Neubau für zwei Krippengruppen finanzieren. Der Evangelische Wohltätigkeitsverein finanziert den Bau anteilig, da im Obergeschoss Raum für Tagespflege von älteren Menschen entstehen soll.

Nach dem Bau trägt der Verein die Einrichtung alleine. So lauten laut Bürgermeister Bernd Obst die Signale aus dem Vorstand. Bis zur Juli-Sitzung des Gemeinderats wird ein Beschluss des Vereins vorliegen, erwartet Obst.

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