Oberasbach: Kindergarten sorgt für scharfe Diskussionen

10.4.2015, 13:00 Uhr
Oberasbach: Kindergarten sorgt für scharfe Diskussionen

© Foto: Horst Linke

Die Garten- und Landschaftsbauarbeiten hatte das beauftragte Planungsbüro mit 144 000 Euro geschätzt, die Stahl- und Holzarbeiten mit rund 23 000 Euro. Die Ausschreibung hatte nun aber erheblich höhere Summen ergeben: circa 244 000 Euro im ersten sowie etwa 68 000 Euro im zweiten Fall.

Im Ausschuss sorgte dies für gehörigen Unmut. Im Bauamt hatte man sich deshalb Gedanken über Einsparungen gemacht, unter anderem sollte der Verkehrsparcours (5800 Euro) wegfallen. Statt gemauerter Hochbeete könnte, so ein weiterer Punkt, die bereits im Ausweichquartier existierenden Holzversionen versetzt werden. Rund 6400 Euro weniger würde das bedeuten. Rindenmulch anstatt Fallschutzplatten unter den Schaukeln sowie die Streichung von sechs neuen Sonnenschirmen standen ebenfalls auf der Liste. Einsparungspotenzial insgesamt: knapp 35 000 Euro. Die Ausschreibung der Stahl- und Holzbauarbeiten sollte ganz aufgehoben und mit reduziertem Leistungsumfang neu ausgeschrieben werden.

Man fühle sich „vom Planungsbüro etwas aufs Kreuz gelegt“, meinte CSU-Fraktionssprecher Jürgen Schwarz-Boeck angesichts der Kostenexplosion. Doch eine zu niedrig angesetzte Schätzung allein scheint wohl nicht die einzige Ursache zu sein. Angesichts des Baubooms in der Erziehungslandschaft verwies Christian Jäger darauf, „dass die Firmen ausgelastet sind“ und deshalb wohl an der Preisschraube drehten. Franz X. Forman (FW) führte einen weiteren nicht unerheblichen Aspekt an: Es sei „von allen Seiten viel geändert“ worden.

Von „einem heißen Eisen“ sprach Lothar Schmitt. Und was der CSU-Mann damit meinte, führte er gleich weiter aus. Eine Stadträtin habe sich massiv für das Projekt eingesetzt, dies sei keinem anderen Kita-Betreiber möglich. Unter Gerechtigkeitsaspekten forderte Schmitt deshalb eine „gewisse Zurückhaltung“, anstatt jetzt „de Luxe“ zu bauen.

Besagte Kollegin, Sigrun Hübner-Möbus, zugleich Leiterin der Einrichtung an der Kulmbacher Straße, ging nicht weiter auf Schmitts Äußerungen ein. Sie verwies unter anderem darauf, dass etwa bestimmte Sachen im Zuge der Bautätigkeit zerstört worden seien, die deshalb nun neu hergestellt werden müssten. Damit erntete die SPD-Frau zwar Widerspruch seitens der Verwaltung, doch für sie stand fest: „Einfach die Dinge zu streichen, das geht nicht.“

Er erwarte, die Kosten herunterzufahren, sagte dagegen Thomas Peter (FDP/FOB): „Man muss nicht alles haben.“ Eine Äußerung, die für Protest bei den Zuhörern sorgte, weshalb Forman dafür plädierte, den Beschluss an anderer Stelle zu fällen, an der es „nicht um die Show geht“.

Der Antrag der CSU, die Entscheidung zu vertagen, scheiterte jedoch mit fünf gegen sechs Stimmen. Letztlich beschloss das Gremium dann doch, die Garten- und Landschaftsbauarbeiten in Höhe von rund 240 000 Euro zu vergeben. Neu ausgeschrieben werden dagegen die Stahl- und Holzarbeiten. Nun sollen die Müllhäuschen weder Dach noch Schiebetüren erhalten. Auch beim Fahrradunterstand wird es keine Türen geben. Außerdem entfallen ein Gerätehäuschen und mehrere Holztruhen.

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