Oberasbach rätselt: Wohin nur mit dem Weihnachtsmarkt?

3.10.2018, 21:00 Uhr
Oberasbach rätselt: Wohin nur mit dem Weihnachtsmarkt?

© Thomas Scherer

Hinter dem Rathaus um den Brunnen herum, wie bisher oder doch auf der Vorderseite? Eine scheinbar banale Frage, die aber nicht so leicht zu beantworten ist. Am bisherigen Standort, eingerahmt von Häusern und Bäumen, mit der Bühne, der auf dem Brunnen drapierten Weihnachtspyramide und verschiedenen Orten zum Verweilen, entfaltet der Oberasbacher Weihnachtsmarkt seine einzigartige Atmosphäre – da waren sich im Stadtrat alle einig.

Oberasbach rätselt: Wohin nur mit dem Weihnachtsmarkt?

© Thomas Scherer

Doch der angestammte Platz hat auch so seine Problemchen. Der Markt liegt ziemlich versteckt. Wer mit dem Auto die Vordere Hochstraße entlang fährt und nichts von der Veranstaltung weiß, dürfte sich kaum dorthin verirren. Dann ist da der Brandschutz: Die Feuerwehrzufahrten zu Rathaus und Seniorenheim geben an den Markttagen jedes Jahr Anlass zu Diskussionen. Gleiches gilt für die Frage, wer nun die "guten und die schlechten Standorte" bekommt. Außerdem geht es rund um den Brunnen eng zu, die Erweiterungsmöglichkeiten sind gleich null. All das trug Anja Schönekess vom Kulturamt den Stadträten vor.

Treffpunkt im Zentrum

Aber nun gibt es Alternativen. Vor dem Rathaus, über der neuen Tiefgarge, die am 10. Oktober eröffnen wird, womit der ewigen Baustelle reichlich verspätet zumindest teilweise das letzte Stündlein schlägt. Der Multifunktionsplatz soll ebenfalls bald freigegeben werden. Der heißt bekanntlich seit einiger Zeit, ein wenig langweilig, "Rathausplatz". Dabei hatte doch der lange gebrauchte Arbeitstitel des Architekturbüros dessen Bestimmung exakt formuliert: Der "Platz für alle", der eben nicht nur für die Autos da sein, sondern den Festivitäten Raum und den Oberasbachern einen Treffpunkt im Zentrum geben soll. Auch in der Vorweihnachtszeit?

Anja Schönekess hatte nachgedacht und die einzelnen Buden auf einem Plan drapiert. Durch eine Art Rundgang könnten die Besucher flanieren. Der Markt der Partnerstädte hätte die Chance, dem engen Rathausfoyer zu entfliehen und sich in einem großen Zelt zu präsentieren. Verankerungsmöglichkeiten dafür sind wegen der Kirchweih vorhanden. Das Jugendhaus Oasis würde, ebenfalls in einem Zelt, Brettspiele veranstalten – so weit alles wunderbar.

Doch auch hier gibt es Nachteile: Inklusive Auf- und Abbau müsste der Platz vom 1. bis zum 15. Dezember teilweise gesperrt werden. Darüber dürften die umliegenden Geschäftsleute, die seit langen unter dem Parkplatzmangel für ihre Kunden gelitten hätten, kaum erfreut sein, hieß es im Stadtrat.

Wetterbedingte Nöte könnten ebenfalls eintreten. Sinkt etwa die Temperatur unter minus zehn Grad, dann stellt der Toiletten-Container seinen Dienst ein. Wie sieht es mit der Akustik auf der freien Fläche aus? Wohin mit der Bühne? Wie schaffe ich eine Einrahmung und damit Atmosphäre? "Noch viele Ungewissheiten" hat Anja Schönekess ausgemacht, plädierte aber dennoch dafür, den Schritt zu wagen, weil "auch der Anspruch nicht da ist, dass der Markt gleich perfekt sein muss".

Wohin mit der Pyramide?

Bis auf Sabine Schmidt (SPD), die aufgrund des "Parkdrucks" im Zentrum den angestammten Platz in diesem Jahr noch beibehalten wollte, machte sich die Mehrheit, das zeigten die Diskussionsbeiträge und schließlich die Abstimmung, für den Wechsel stark. Doch eine Frage trieb alle um: Wohin mit der großen Weihnachtspyramide? Den "Fixpunkt", wie es Franz X. Forman (FW) formulierte. Zu klären ist nicht nur, wo das gute Stück stehen soll, sondern auch, wie es befestigt wird.

Und das war nicht alles: Ein Weihnachtsbaum würde sich nett machen, fand Gernot Höflinger (CSU). Keine reine Laufstraße für die Besucher, sondern "Mittelpunkte" und "kleine Plätze" zum Plauschen, das wollen Sigrun Hübner-Möbus (SPD) und Jürgen Schwarz-Boeck (CSU). Die Atmosphäre nicht zu vergessen. Ein langer Wunschzettel, den das Kulturamt nun abarbeiten muss. Fast schon ein Fall für das Christkind.

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