Oberasbach tanzt, bis der Bagger kommt

OBERASBACH - In Oberasbach steht das Neubauprojekt des Multifunktionsplatzes und der neuen städtischen Tiefgarage am Rathaus kurz vor dem Start. Bevor die Bagger anrücken und das alte Parkhaus plattmachen, fand eine Abrissparty statt.

Das gab es in Oberasbach noch nie. Bevor demnächst die Baumaschinen anrollen und das marode Parkhaus am Rathaus abreißen, lud die Stadt alle Bürger zum „Tanzen, bis der Bagger kommt“ in den Untergrund ein. Die Initialzündung zu dieser Party hatte Oberasbachs Zentrenmanagerin Lisa Lorenz – und Birgit Huber, Oberasbachs Bürgermeisterin, fand die Idee auf Anhieb toll: „Statt eines Spatenstichs im kleinen Kreis finden wir es getreu unseres Mottos ,Oberasbach verbindet‘ besser, die Bürgerschaft einzubinden und ihr mit dieser Party die Gelegenheit zu geben, das Bauprojekt mit einem positiven Erlebnis in Verbindung zu bringen."

Tipps von den Kindern

Auch die Karnevals-Gesellschaft Blau-Rot-Unterasbach und die Stammtischgesellschaft Unterasbach sowie die Oberasbacher Feuerwehr fanden den Vorschlag genial und sagten ihre Unterstützung zu. Ein Sicherheitskonzept mit Rettungskräften und Security wurde erstellt und ein WC- Wagen organisiert. Bis circa 23.30 Uhr sollte die Party dauern, damit auch die Jugendlichen mitfeiern konnten. Fehlte nur noch ein DJ aus der Region, der das Parkhaus richtig rockte. „Meine Kinder wussten Rat“, verriet die Bürgermeisterin, deren Wahl auf einen Promi mit Lokalkolorit fiel: DJ Malter, der bekannte Fürther Taxifahrer aus der Flo-Kerschner-Show auf Hitradio N1. „Wir freuen uns, dass Malter zugesagt hat, denn die Party-Planung war recht kurzfristig und nahm erst im Juni nach dem Sommerfest und unserer Fragebogen-Aktion richtig Gestalt an“, berichtete Huber.

Das Konzept zog: Während Oberasbacher aller Generationen zahlreich auf den Noch-Parkplatz vor dem Rathaus strömten, auf dem sich die Karnevalisten mit einem Grillwagen um das kulinarische Wohl und die Stammtischgesellschaft um die Getränkeversorgung des jungen und junggebliebenen Partyvolkes kümmerte, blieb DJ Malter, der sein Equipment im Untergrund testete, gelassen. „Die Veranstaltungsidee und die Einbindung der Bürger finde ich klasse. Da hat der Spruch ,DJ, reiß die Hütte ab‘ gleich eine andere Bedeutung, weil die Hütte ja wirklich abgerissen wird.“ Bevor die Party dann richtig losging, begrüßte Bürgermeisterin Birgit Huber alle Gäste mit einer kurzen Ansprache, und auch Landrat Matthias Dießl ließ es sich nicht nehmen, die „Abbruchstimmung“ zu loben und ein paar Grußworte an die Oberasbacher zu richten. Zur Einstimmung verwandelten die Garde-Mädels der KG Blau-Rot Unterasbach die ehemaligen Parkplätze in ein Parkett und zeigten neu einstudierte Tänze, darunter einen Anti-Diskriminierungstanz der Jugendgarde.

Anschließend füllte DJ Malter die Fläche recht schnell – zunächst mit Songs aus den 1970er Jahren, zu denen sogar einige Senioren das Tanzbein schwangen – wie drei flotte Mittsiebzigerinnen. Bestens gelaunt verrieten sie, dass sie einfach neugierig waren und noch gerne tanzen. „Heute sind wir Party-Omas“, scherzte das Trio. Auch Jule und Marie (14) sowie Ben und Jonas (15) waren aus Neugier gekommen: „In eine Disco dürfen wir noch nicht, aber hier können wir tanzen und unsere Eltern haben nichts dagegen.“